Anders als im IMCO-Bericht vorgesehen, wurden in der heutigen Plenarabstimmung Änderungsanträge des Kulturausschusses des Parlaments (CULT) angenommen, die teilweise von über 100 Abgeordneten eingebracht wurden und ausdrücklich betonten, dass die endgültige Fassung keine Forderung nach Einbeziehung des audiovisuellen Sektors in den Anwendungsbereich enthalten soll.

Zuvor hatte die AG Kino – Gilde gemeinsam mit dem internationalen Arthouse-Verband CICAE und einer breiten Koalition aus Mitgliedern des Audiovisual-Coalition-Netzwerks mit über 700 unterzeichnenden Verbänden und Marktteilnehmern den IMCO-Vorschlag entschieden abgelehnt und Abgeordnete aufgerufen, entsprechende Änderungsanträge einzubringen. Der Appell unterstrich die herausragende Bedeutung der territorialen Exklusivität für die Finanzierung und den Vertrieb von Filmen und audiovisuellen Inhalten in Europa.

“Das Votum des Europäischen Parlaments ist von herausragender Bedeutung für die Unabhängigkeit unserer Filmwirtschaft und den Erhalt der kulturellen und kreativen Vielfalt in Europa. Die territoriale Exklusivität ist ein Grundpfeiler des auch auf sprachlicher und regionaler Diversität basierenden audiovisuellen Sektors in Europa – fällt dieser, stehen nicht nur die Geschäftsmodelle der mittelständisch geprägten europäischen Film- und Kinowirtschaft, sonder auch der Schutz unserer kulturellen Werte auf dem Spiel. Wir sind erleichtert, dass wir diese Botschaft mit unserem gemeinsamen Appell vermitteln konnten und dass sich die unermüdliche Arbeit gelohnt hat. Ein herzliches Dankeschön geht daher ebenso an unsere Mitstreiterinnen und Mitstreiter auf europäischer Ebene, wie auch an unsere Mitglieder, die den Appell so zahlreich mitunterzeichnet und verbreitet haben”, so Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde.