Filmdatenbank

Filmtitel
Top Girl oder La déformation professionnelle

Verleih
Drop-Out Cinema eG

Vertrieb

Kinostarttermin
15.1.2015

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Originaltitel
Top Girl oder La déformation professionelle

Herkunftsland + Prod. Jahr
Deutschland 2014

Regie
Tatjana Turanskyj

Buch
Tatjana Turanskyj

Darsteller
Julia Hummer, RP Kahl, Susanne Bredehöft

Länge
90 min.

FSK
12

FBW

mögliche Sprach-/Inklusions-Fassungen
Deutsche Originalfassung


Pressetext
Helena (Julia Hummer), 29, alleinerziehende Mutter einer elfjährigen Tochter, ist als Schauspielerin nur mäßig erfolgreich und verdient ihren Lebensunterhalt mit Sexarbeit in einem Escort-Service. Zu ihrer Mutter (Susanne Bredehöft), einer Gesangslehrerin, hat sie ein angespanntes Verhältnis. Auch von ihrem Job ist Helena zunehmend genervt. Als sie David (RP Kahl) kennenlernt, bietet sich ihr eine Chance. Momentaufnahmen einer zeitgenössischen, brüchigen weiblichen Arbeits-Biografie, Teil 2: Helena in Latex, Lack, Leder, Netzstrumpfhosen, mit langen Wimpern und Sexspielzeug bei der Arbeit. Männliche Kunden mit diversen sexuellen Vorlieben. Ein Casting, bei dem sie eine “notgeile“ Frau spielt. Ein postfeministischer Vortrag zu Körper, Alter, Schönheitsoperationen. Und immer wieder: Sex als Performance. Ökonomisierte Beziehungen. Körper-Bilder im Diskurs. Die Mutter steht für eine Zeit, in der “weibliche Selbstverwirklichung“ noch anders buchstabiert wurde. Die kleine Tochter sagt ein Gedicht von Heine auf. Schließlich denkt Helena sich eine neue sexuelle Dienstleistung aus, und als die Jagd beendet ist, die Frauen erlegt sind, die Männer triumphieren, steht sie da, streng, schön und unerbittlich. Wie eine absolute Herrscherin.
(Birgit Kohler, Forum)

Pressestimmen, Auszeichnungen, etc.
“In der Libidoökonomie von Top Girl hat Sexualität nichts Befreiendes mehr, sondern ist unfassbar traurig und banal (“normaler GV mit ein bisschen still daneben liegen”). Turanskyj beobachtet das seltsame Paradox, dass die Zwänge der Marktgesellschaft zunehmen, während die sexuellen Freiräume wachsen. Die “männliche” kapitalistische Ökonomie ermöglicht maximale Freiheit und hält das Begehren zugleich in einer tödlichen Umarmung gefangen, um es dann – so die grandiose Schlussszene – “zur Strecke” zu bringen. Oder anders gesagt: Was für Lars von Trier ein kultureller Skandal ist, die Abspaltung des Begehrens von der Liebe, das entsteht bei Turanskyj aus der Ökonomisierung des Intimen, wobei am Ende auch die Lust selbst verschwindet. Kapitalismus macht liebesmüde.” – DIE ZEIT, Thomas Assheuer
“Die flexible Frau hieß jener erste Film – und ich habe damals begeistert darüber gebloggt. Jetzt also TOP GIRL – erneut ein Spitzenfilm.” – Der Freitag, Katja Kullmann
“Julia Hummer ist das „Top Girl“ im Forum-Film von Tatjana Turanskyj. Darin spielt sie eine gewagte Doppelrolle: als alleinerziehende Mutter – und als Prostituierte Jacky(…)Julia Hummer ist toll in ihrem neuen Film.” – Der Tagesspiegel, Patrik Wildermann
““Top Girl“ von Tatjana Turanskyj verbindet das Nachdenken über prekäre und/oder entmündigende Arbeitsverhältnisse mit dem über Selbstbestimmung und Prostitution. Die Kunden haben das Sagen, und die Prostituierte wird zur Darstellerin in den von ihnen entworfenen Szenarien. Nichts daran ist kriminell, doch die Lust an der Entwürdigung der Sexpartnerin kann dem Zuschauer leicht die Brust zuschnüren. Wie befreiend ist es dann, dass die Kamera dieser Logik nicht folgt, sondern konsequent den Männerkörper entblößt und in seiner Banalität und Verletzbarkeit zeigt, ohne ihn darüber zu entwürdigen. (…) Am Ende hat die von Julia Hummer beeindruckend zart und angreifbar gespielte Hauptdarstellerin den Aufstieg zur Geschichtenerzählerin geschafft. Sie inszeniert nun die Entwürdigung ihrer Kolleginnen und streicht dafür das Honorar ein. Gleichberechtigung ist eben nicht gleich Emanzipation.” – taz, Ines Kappert
“TOP GIRL analysiert ganz trocken, welche umfassenden Versorgungsleistungen Frauen heute erbringen: zuständig für die emotionale Entlastung und physische Entladung berufstätiger Männer, nebenbei aber auch für die Erziehung der Kinder. Wie Julia Hummer sich hier von einer überforderten Mutter in eine Domina verwandelt, mit eher ungelungenem Make-up und ein paar Accessoires, die sie auf dem Klo aus ihrer Handtasche wühlt: das ist fast so gut wie die Szene in Tim Burtons zweitem Batman-Film, in der aus einer verhuschten Sekretärin Catwoman wird.” – epd Film, Sabine Horst
“A corrective antidote to the forest of tumescent erections in Lars Von Trier’s extended cut of Nymphomaniac, this low-key Forum entry at the Berlinale offers a welcome female-directed perspective on sexual politics and male erotic fantasy.” – Hollywood Reporter, Stephen Dalton
“Im Forum muss man bei diesem Berlinale-Jahrgang auf jeden Fall “Top Girl oder la déformation professionelle” gesehen haben.” – Missy Magazine – Berlinale-Blog, Annette Walter
“trotziger Humor, der es ernst meint.” – Cargo-Blog, Kathrin Peters