Mit” Poor Things “des griechischen Regisseur Yorgos Lanthimos gewann der mit Abstand beste Film der diesjährigen Biennale.
Basierend auf dem gleichnamigen , in Deutschland noch nicht erschienen Roman von Alasdair Gray wird die Menschwerdung der Bella Baxter im 19ten Jahrhundert mit viel schwarzem Humor erzählt.
Der Film ist eine surreale, filmische Wundertüte mit einer überragenden Emma Stone und einem überzeugendem William Dafoe in den Hauptrollen. Ein sicherer Kandidat für das Oscarrennen 2024.
Den Großen Preis der Jury erhielt verdient „ Evil Does Not Exist „von Oscargewinner Ryusuke Hamaguchi ( Drive my car ), eine filmische Meditation mit einer großartigen Kamera, auf die man sich einlassen muß.
In einem Waldgebiet auf dem Land soll ein Glamping – Platz entstehen, zwei Städter treffen in der Vorbereitung auf die Dorfbewohner. In langen poetischen Einstellungen wird diese Fabel mit einem überraschendem Ende erzählt.
Mads Mikkelsen überzeugte in dem historischen Epos „ The promised Land „ von Nikolaj Arcel. Die Beiden hatten schon in „ Die Königin und der Leibarzt „ zusammengearbeitet. Ein dänischer Soldat versucht im 18ten Jahrhundert gegen den Widerstand des Adels die Heide von Jütland urbar zu machen, indem er Kartoffeln anpflanzt.
Auch Adam Driver spielte die Hauptrolle in einem historischen Stoff, er ist Enzo Ferrari in dem Film “Ferrari „ von Michael Mann. Eine konventionelle Erzählung mit einer starken Penelope Cruz als seine Ehefrau und viel Autorennen,
die führten damals noch über normale Landstrassen , mit entsprechender Gefährdung der Zuschauer.
Woody Allen , der am Anfang der Akkreditiertenvorstellung , bei seinem Namen im Vorspann von “Coup de Chance” beklatscht wurde , drehte erstmals auf französisch mit einem komplett französischen Cast !
Auch am Ende wurde geklatscht , Dank des überraschenden Endes des bösen Ehemanns auf der Leinwand. Würde man den Film ohne Vor – und Nachspann sehen , käme man nicht auf Woody Allen , sondern eher auf einen französischen Film aus dem letzten Jahrzehnt. Priscilla von Sofia Coppola , beruht auf den Memoiren von Priscilla Presley , die auch Koproduzentin des Films ist. Mit 14 wurde Sie Elvis zugeführt ,mit 17 zog Sie zu Ihm nach Graceland mit 22 heiratete Sie Ihn.
Bei dieser sehr ruhig erzählten Mißbrauchsgeschichte , überrascht am meisten der mangelnde Sex. Ein Filmkritiker war dann auch der Meinung , den hätte es nur bei der Zeugung von Lisa Marie Presley gegeben. Priscilla-Darstellerin Cailee Spaney bekam dafür den Preis als beste Schauspielerin.
Matthias Elwardt