Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten

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Seit 2013 checkt Tobias Krell im KIKA voller Neugierde und Wissensdurst wie die Welt funktioniert. Nun startet mit „Checker Tobi...und das Geheimnis unseres Planeten“ eine Kinoversion, die den Checker rund um die Welt führt, von der Südsee, über die Antarktis bis nach Indien, wo er versteht, wie essentiell Wasser für das Leben ist - und wie bedroht die Zukunft der Menschheit.

Webseite: www.mfa-film.de

Deutschland 2018
Regie & Buch: Martin Tischner
Darsteller: Tobias Krell, Lars Rudolph, Ulla Lohmann, Uli Kunz, Daniela Jansen, Ina Kleitz, Karl Nyman, Devaki Patil
Länge: 86 Minuten
Verleih: MFA, Vertrieb: Filmagentinnen
Kinostart: 31. Januar 2019

FILMKRITIK:

Eine Flaschenpost ist es, die Checker Tobi (Tobi Krell) auf die Reise seines Lebens schickt. Bei Dreharbeiten im Meer fischt er sie aus dem Wasser und stößt auf ein seltsames Rätsel: „Blicke ins Herz der Erde“ heißt etwa die erste Rätselaufgabe, die Tobi nach Vanuatu führt, wo die Vulkanforscherin Ulla Lohmann ihn auf den Gipfel des Vulkans Yasur mitnimmt. Im Schlund des Vulkans brodelt die Lava und erinnert an den Ursprung der Menschheit.
 
Weiter geht die Reise nach Tasmanien, wo vor der Küste Uli Kunz nach seltsamen Wesen forscht, die in der Tiefe leben und auf kaum glaubliche Weise überleben. Die so genannten Bärtierchen etwa, mikroskopisch kleine Wesen, die im eingetrockneten Zustand erstaunlich lange überleben können und von einem Tropfen Wasser wieder zum Leben erweckt werden.
 
Ganz viel Wasser in eisiger Form sieht Tobi dann in der Arktis, wo er im Nordosten Grönlands auf die Klimaforscher Daniela Jansen, Ina Kleitz und Karl Nyman trifft. Mit riesigen Bohrern holen sie lange Eisstäbe aus den Tiefen des ewigen Eises, um in den Sedimentablagerungen festzustellen, wie sich das Klima im Lauf der Geschichte verändert hat.
 
Wasserknappheit herrscht dagegen oft in der letzten Station von Tobis Reise: Im indischen Mumbai, wo Tobi von Devaki Patil durch die 18-Millionen Einwohner Metropole geführt wird, Bollywood-Tänzern begegnet und endgültig checkt, wie wichtig Wasser für das Leben auf der Erde ist.
 
Seit 2013 ist Tobias Krell einer von inzwischen drei Checkern, die im KIKA regelmäßig Fragen des Alltags stellen und lösen. Gitarren-Check, Nuss-Check oder Zucker-Check heißen die gut 25 Minuten langen Folgen, in denen Krell mit Neugierde und Wissensdurst nur manchmal naiv wirkende Fragen stellt und am Ende etwas gecheckt hat. Was im Fernsehen meist auf Deutschland beschränkt ist, für die aufwändig produzierte Kinoversion aber einmal um die Welt führt.
 
Die durch die Rätselaufgaben angelegte episodische Struktur könnte den Film zwar wirken lassen wie drei Fernsehfolgen, die aneinandergeklebt wurden, doch durch das übergreifende Thema entsteht ein überzeugender Handlungsbogen: Wie funktioniert unsere Welt fragt Tobi, eine große Frage, die natürlich nicht in 85 Minuten beantwortet werden kann, aber zumindest angedeutet. In kurzen Animationssequenzen wird über die Entstehung der Erde und des Lebens berichtet, die Entwicklung menschlichen Lebens und vor allem die Bedeutung des Wassers, ohne das kein Leben möglich wäre.
 
Doch was für den westeuropäischen Zuschauer kaum der Rede wert ist - schließlich muss man nur den Wasserhahn aufdrehen und scheinbar unendlich viel Wasser sprudelt hervor - ist für die Bewohner der Slums von Mumbai ein kostbares Gut. Schön, dass sich Tobi auch in diese Gegend wagt und dadurch einen vielschichtigen Blick auf etwas für uns so Selbstverständliches wirft.
 
Michael Meyns