Die Häschenschule – Der große Eierklau

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Die erste Verfilmung des Kinderbuchklassikers aus dem Jahr 1924 war erfolgreich genug, um ein Sequel in Produktion gehen zu lassen. Diesmal müssen die Häschen von der Häschenschule es nicht nur mit den fiesen Wölfen, sondern auch noch mit einem Großstadthasen aufnehmen. Der will Ostern in die Brüche gehen lassen, indem er alle bemalten Eier vernichtet. Aber Max und seine Freunde stellen sich ihm entgegen. Harmlose Unterhaltung mit allerdings fragwürdiger Jugendsprache.

Website: www.leoninedistribution.com/filme/159506/die-haschenschule-der-groe-eierklau.html

Deutschland 2022
Regie: Ute von Münchow-Pohl
Buch: Katja Grübel
Darsteller: Noah Levi, Friedrich von Thun, Senta Berger
Länge: 76 Minuten
Verleih: Leonine
Kinostart: 17. März 2022

FILMKRITIK:

Ostern steht wieder mal vor der Tür. Max ist eines von mehreren Häschen, das zum Meisterhasen werden könnte, aber bevor es groß ans Üben geht, verfärbt sich das große, goldene Ei schwarz. Das heißt, dass Ostern in Gefahr ist. Denn der Großstadthase Leo macht gemeinsame Sache mit den Füchsen. Während die Füchse jedoch Ostern selbst ausrichten und zu Osterfüchsen werden wollen, will Leo Ostern begraben, indem er alle Eier vernichtet. Doch an die zu kommen, ist gar nicht so leicht, zumal Max und Co. noch Hilfe von einem Fuchsjungen erhalten.

Das Kinderbuch ist einigermaßen altbacken – kein Wunder, es datiert schließlich aus dem Jahr 1924. Man merkte dem ersten Teil schon an, dass versucht wurde, das Ganze etwas zu modernisieren. So gingen nun nicht mehr nur Jungen, sondern auch Mädchen auf die Häschenschule. Aber davon abgesehen, blieb das Ganze schon etwas arg altmodisch. Beim zweiten Teil „Die Häschenschule – Der große Eierklau“ hat man nun das Gefühl, dass der Stoff mit der Brechstange modernisiert werden soll. Darum verpasst man den Häschen des Films reichlich Jugendsprache – englische Vokabeln und grammatikalisch fragwürdige Sprüche durchziehen den Film. Aber man fragt sich: Für wen ist diese Art Sprache eigentlich gedacht?

Ein Film wie dieser richtet sich an Vorschulkinder. Alles deutet darauf hin. Die Länge, die simple Geschichte, die einfache Botschaft, selbst die zwar ansehnliche, aber auch zurückhaltende Animation – und dann solche Dialoge, die man eher bei Kindern verortet, die noch nicht Teenager, aber auch nicht weit davon entfernt sind. Die sind aber keineswegs die Zielgruppe dieses Films. Es ist entsprechend merkwürdig, wieso man die Kleinsten mit derartigen Vokabeln erschlägt. Oder gibt es sie tatsächlich, die Drei- und Vierjährigen, die mit „nice“, „chill“, „challenge“ und dergleichen mehr wirklich etwas anfangen können?

So wird aus einem eigentlich netten Film für die Kleinsten ein Ärgernis, weil hier ein Sprachbild gepflegt wird, das den Kindern noch früh genug unterkommt. Die eigentlich hübsche Botschaft, dass aus Feinden Freunde werden können und man gemeinsam stärker ist, unnötig in den Hintergrund gedrückt. Bei der Modernisierung des Stoffs sind die Macher weit über das Ziel hinausgeschossen. Schade.

Peter Osteried