Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft

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Drei Jahre nach der Lehrerin schrumpfen nun die Eltern von Felix, Schüler am Otto-Leonhard-Gymnasium. Das wird in „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft“ von einem Geist bedroht, doch Felix und seine Freunde können in Tim Tragesers unterhaltsamen Jugendfilm erneut die Situation retten.

Webseite: www.eltern-geschrumpft.de

Deutschland 2017
Regie: Tim Trageser
Darsteller: Oskar Keymer, Anja Kling, Axel Stein, Otto Waalke, Andrea Sawtzki, Georg Sulzer, Julia Hartmann
Länge: 100 Minuten
Verleih: SONY
Kinostart: 18. Januar 2018

FILMKRITIK:

Längst hat sich Felix (Oskar Keymer) am Otto-Leonhard-Gymnasium eingelebt und ist Teil einer Clique um Ella (Line Hüesker), seiner besten Freundin. Auch mit der Schulleiterin Dr. Schmitt-Gössenwein (Anja Kling) - die er im Vorgängerfilm „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“ noch verkleinert hatte - kann er gut, allein seine Eltern machen ihm Sorge. Gerade erst ist seine Mutter (Julia Hartmann) zurückgekommen, da plant sein Vater (Axel Stein) für ein Jahr nach Dubai zu ziehen, der Karriere wegen. Und damit die Familie nicht erneut getrennt wird, soll Felix mitkommen.
 
Ganz und gar nicht begeistert ist Felix von der Vorstellung, sein Leben und seine Freunde aufzugeben und wünscht sich, dass seine Eltern endlich einmal machen, was er möchte. Ein Wunsch, der tatsächlich in Erfüllung geht, denn der in allerlei Erinnerungsstücken an ihn hausende Schulgeist Otto Leonhard (Otto Waalkes) bekommt es plötzlich mit einer mächtigen Gegenspielerin zu tun: Der ehemaligen Direktorin Hulda Szechbarth (Andrea Sawatzki), die durch merkwürdige Umstände zum Leben erwacht und plant, die Macht über die Schule zu übernehmen. Nun ist es an Felix und seinen Freunden, die Schule zu retten und ganz nebenbei auch seine Eltern wieder zu entschrumpfen.
 
Über eine Million Zuschauer hatte vor drei Jahren die Kinderbuch-Verfilmung „Hilfe, ich meine Lehrerin geschrumpft“, die mit einigen schönen Spezialeffekten überzeugen konnte. Davon hat auch die Fortsetzung einige zu bieten, erzählerisch dagegen bewegt sich die von Tim Trageser inszenierte Fortsetzung in bekannten Bahnen. Kaum entwickelt sind die Konflikte, jegliche Probleme zwischen Jugendlichen und Erwachsenen, aber auch unter den Jugendlichen lösen sich in ein, zwei Szenen in Wohlgefallen auf, geruhsam plätschert die Geschichte ihrem versöhnlichen Ende entgegen.
 
Erneut sind es eher Kleinigkeiten, die überzeugen, von der schönen Ausstattung des Schulgebäudes, über die vielfältigen Inkarnationen des guten Schulgeistes, den Otto Waalkes in seiner unnachahmlichen Manier mal als Büste, mal als Gemälde zum Leben verhilft, bis eben zu den Szenen, in denen sich die geschrumpften Eltern (und auch die Direktorin sieht sich erneut verkleinert) mit ihrer neuen Situation abfinden: In Turnschuhen bettet Felix seine Eltern da, serviert ihnen in Eierbechern Spagetti, die mit Nadeln gegessen werden.
 
Das hat zwar nie die Dimensionen, die Klassiker des Schrumpf-Genres erreichen, in denen das Geschrumpftsein existenzielle Fragen aufwirft, funktioniert als unterhaltsamer Jugendfilm ohne Ecken und Kanten aber gut.
 
Michael Meyns