KungFuPanda 3 – Der Mampf geht weiter

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Den Traum, beim legendären Kung-Fu-Meister Shifu als Schüler angenommen zu werden, hat sich der tollpatschige Panda Po bereits erfüllt. Jetzt soll er selbst unterrichten, was ihn ziemlich überfordert. Ein aus dem Geisterreich zurückgekehrter Krieger und der unerwartete Besuch eines Familienmitglieds sorgen in „Kung Fu Panda 3“ darüber hinaus für spannende wie turbulente Verwicklungen. Die weltweit erfolgreichste Animationsreihe hat auch in ihrer dritten Auflage nichts an Kreativität, Detailverliebtheit und Unterhaltungswert eingebüßt. Ein (3D-)Spaß für Kung-Fu-Fans jeden Alters!

Webseite: www.dreamworks.com/kungfupanda/de

USA 2016
Regie: Jennifer Yuh Nelson, Alessandro Carloni
Drehbuch: Jonathan Aibel, Glenn Berger
Musik: Hans Zimmer
Stimmen: Hape Kerkeling, Ralf Schmitz, Cosma Shiva Hagen, Bettina Zimmermann
Laufzeit: 95 Minuten
Verleih: Fox
Kinostart: 17.3.2016
 

FILMKRITIK:

Er ist der wohl berühmteste Panda der Filmgeschichte: Der gutherzige Po (deutsche Stimme Hape Kerkeling) hat es in seinen bislang zwei Kinoauftritten nicht nur zum absoluten Publikumsliebling geschafft, aus dem einst tollpatschigen Kung-Fu-Fan wurde unter der Aufsicht des weisen Meisters Shifu ein geradezu grenzenlos begeisterungsfähiger und gelehriger Martial-Arts-Schüler. Natürlich hat er seine unglaublich sympathische Vorliebe für gutes Essen und die anderen schönen Dinge des Lebens selbst nach seiner Verwandlung zum Drachenkrieger nie aufgegeben. In „Kung Fu Panda 3“ steht unser Po nun jedoch vor einer zunächst scheinbar unlösbaren Aufgabe: Er soll auf Wunsch von Meister Shifu vom Padawan selbst zum Lehrer werden. Pos gewachsenes Selbstbewusstsein ist plötzlich dahin. Schon sein erstes Training mit den Furiosen Fünf endet in einem Desaster. Und dann taucht in all diesem Chaos auch noch ein anderer Panda auf, der sich als Pos Vater vorstellt.
 
Die unerwartete Familienzusammenführung bildet im dritten „Kung Fu Panda“-Abenteuer den sowohl narrativen als auch emotionalen Ausgangspunkt für knapp 90 Minuten beste Animationskunst. Wie schon in den beiden Vorgängern nutzen die Dreamworks-Kreativen einerseits modernste 3D-Animationstechnik, um ihre äußerst liebevolle Hommage an das Kung Fu-Genre zu bebildern, andererseits lassen sich immer wieder auch kleine Querverweise und Zitate auf die ganz eigene Ästhetik des asiatischen Kinos entdecken. Die wunderbare Montage, in der Po den Bewohnern des Panda-Dorfes dabei hilft, ihre eigenen Talente zu entdecken, zählt dann auch zweifellos zu den Höhepunkten von „Kung Fu Panda 3“. Die Geschichte lebt von ihrem uneingeschränkt sympathischen Jedermann-Helden Po, der sich trotz anfänglicher Selbstzweifel am Ende jeder Herausforderung stellt – und sei es ein aus dem Geisterreich zurückgekehrter, scheinbar übermächtiger Krieger. Darin können sich sowohl die kleinen als auch die schon etwas älteren Kinozuschauer wiedererkennen. Zugleich steht Po für Optimismus, Zuversicht und – trotz gelegentlicher Rückschläge – für den festen Glauben an sich selbst.
 
Diese positiven Werte vermitteln die Autoren Jonathan Aibel und Glenn Berger ohne schwerfällige Didaktik. Überhaupt steht der Spaß erkennbar im Vordergrund, wobei „Kung Fu Panda 3“ nicht mit dem letzten, unglaublich komplexen Pixar-Hit „Alles steht Kopf“ konkurrieren kann. Aibel und Berger vertrauen zusammen mit „Kung Fu Panda“-Regisseurin Jennifer Yuh Nelson vielmehr auf das Erfolgsrezept des weltweit bislang erfolgreichsten Animations-Franchises. Dieses besteht aus einem temporeichen Plot, grandios animierten Charakteren wie der alten Schildkröte Meister Oogway sowie vielen gefühlvollen, aber niemals rührseligen Zwischentönen. Für letztere sorgt in Teil 3 nicht zuletzt die Familienzusammenführung zwischen Po Junior und seinem (biologischen) Vater, der in der Originalfassung von „Breaking Bad“-Star Bryan Cranston gesprochen wird. Plötzlich hat Po zwei Väter, womit der Film auf ziemlich smarte Weise Gender-Grenzen und konservative Familienbilder einreißt. Nach dem zeitweiligen Stillstand des Vorgängers, in dem viele Elemente des erfolgreichen ersten Teils zugegeben recht kurzweilig kopiert wurden, vollzieht „Kung Fu Panda 3“ auch mit dieser besonderen Familienkonstellation den nächsten Schritt. Ein Wiedersehen mit Po scheint angesichts des absehbaren Box-Office-Erfolgs ohnehin längst ausgemacht.
 
Marcus Wessel