Salem’s Lot – Brennen muss Salem

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Nur die wenigsten zeitgenössischen Autoren sind so produktiv und so erfolgreich, dass ihre Werke nicht nur ein- oder zwei-, sondern sogar dreimal verfilmt werden. Stephen King ist ein solcher, und „Salem’s Lot – Brennen muss Salem“ ist bereits die dritte Adaption des Romans. Sie ist fokussierter auf die Geschichte, weil Autor und Regisseur Gary Dauberman auch mehr kondensieren musste, als seine Vorgänger.

Webseite: https://www.warnerbros.de/de-at/filme/salems-lot-brennen-muss-salem-0

USA 2024
Regie: Gary Dauberman
Buch: Gary Dauberman
Darsteller: Lewis Pullman, Makenzie Leigh, Jordan Preston Carter

Länge: 114 Minuten
Verleih: Warner Bros.
Kinostart: 31. Oktober 2024

FILMKRITIK:

Der Schriftsteller Ben Mears kommt in seine Heimatstadt Salem’s Lot zurück. Für die Recherche zu seinem neuen Roman. Er wird mehr oder minder gut aufgenommen, denn just mit seiner Ankunft fällt das Verschwinden eines Jungen zusammen. Dieser wurde ein Opfer des Vampirs, der im Marsten-Haus lebt, aber das ist lange niemandem klar. Nur Ben und ein paar andere erkennen bald, was sich in Salem’s Lot abspielt, denn der Vampir ist gekommen, um die Stadt für sich zu erobern.

Im Jahr 1979 verfilmte Tobe Hopper den Roman als TV-Zweiteiler. Eine Kurzfassung kam hierzulande ins Kino. 2004 folgte dann der zweite Fernsehzweiteiler. Beide Adaptionen hatten den Vorteil, dass sie Stephen Kings Geschichte im Rahmen einer dreistündigen Erzählung adaptieren konnten. Den Luxus hatte Gary Dauberman, der u.a. die Drehbücher für beide „Es“-Filme geschrieben hat, nicht. Er muss die Geschichte, die nach wie vor in den Siebzigerjahren spielt, deutlich eindampfen, um sie auf zwei Stunden Laufzeit zu bringen. Das merkt man dem Film aber auch an. Es gibt immer wieder Szenen und Momente, da stellt sich der Eindruck ein, dass etwas fehlt.

Auch kommt es fast aus dem Nichts, wie Ben Mears und seine Mitstreiter von ganz normalen Leuten zu solchen werden, die an die Existenz von Vampiren glauben. Das ist ein Makel des Films, dafür kann er mit den Vampiren punkten. Sie sehen gruseliger, als früher aus. Das gilt nicht nur für Barlow, dessen Look dem von Max Schreck in „Nosferatu“ nachempfunden ist – aber mit leuchtenden Augen. Überhaupt: diese Augen. Alle Vampire haben diesen leuchtenden, stechenden Blick, und der geht durchaus durch Mark und Bein. Es gibt einige sehr effektive Szenen. Solche, an die man sich aus dem Buch und den bisherigen Verfilmungen erinnert, aber auch solche, die Dauberman selbst ersonnen hat. In seinen besten Momenten zeigt „Salem’s Lot“ durchaus Wirkung. Atmosphäre hat er ohnehin, nur ist er erzählerisch auch auf einem Level, das altmodisch erscheint.

Vielleicht auch deswegen hat sich Warner Bros. so schwergetan, einen Termin für den Film zu finden. Nach mehreren Verschiebungen kam er in den USA direkt beim Streaming-Dienst MAX, hierzulande wird er an Halloween im Kino gestartet. Der Film ist anfangs etwas langatmig. Es dauert, bis die Geschichte richtig loslegt. Das erinnert an die Erzählweise des 1979er-Films, könnte aber ein modernes Publikum schnell vor den Kopf stoßen.

Alles in allem ein solider Film, so wie Kings Roman auch solide war – es gehörte nie zu seinen größeren Werken. Der Film passt sich dem an. Möglichkeiten für ein Sequel gäbe es, aber wie wenig man das braucht, zeigte schon Larry Cohen im Jahr 1987 mit „Salem 2 – Die Rückkehr“.

 

Peter Osteried