Fünf Jahre nachdem der Koala Buster Moon und seine Freunde ein Theater gerettet haben, sind sie wieder da – und träumen groß. Denn sie wollen in einer der aufregendsten Städte der Welt eine Show vorführen, doch der Weg dazu ist steinig und schwer – und mit der einen oder anderen Notlüge gepflastert. Das Sequel ist größer als der erste Teil, denkt diesen aber konsequent fort und präsentiert sich als praktisch perfekter Film.
Website: https://www.upig.de/micro/sing-die-show-deines-lebens
Sing 2
USA 2021
Regie: Garth Jennings
Buch: Garth Jennings
Darsteller: Bastian Pastewka, Wotan Wilke Möhring, Katharina Thalbach, Stefanie Kloß, Alexandra Maria Lara, Peter Maffay
Länge: 112 Minuten
Verleih: Universal
Kinostart: 20.1.2022
FILMKRITIK:
Eigentlich könnten Buster Moon und seine Künstler ganz zufrieden sein. Ihr Theater läuft meist vor ausverkauftem Publikum, aber sie alle haben einen größeren Traum. Sie wollen nicht nur auf einer kleinen Bühne begeistern, sondern es bis ganz nach oben schaffen. So machen sie sich auf nach Redshore City, um dort vor dem mächtigen Produzenten Jimmy Crystal vorzusingen. Dem gefällt kaum etwas, aber als Buster verspricht, den seit 15 Jahren zurückgezogen lebenden Star Clay Calloway für die Show bekommen zu können, erhalten sie ihre Chance – verbunden mit der Drohung, dass Crystal Buster um die Ecke bringt, wenn er seine Versprechungen nicht einhält.
Fortsetzungen müssen größer, aufregender, spektakulärer sein. All das trifft auf „Sing – Die Show deines Lebens“ zu. Er ist die konsequente Fortführung dessen, was man 2016 im ersten Teil gesehen hat. Die beliebten Figuren sind zurück, die damit einhergehende Dynamik auch, während neue Figuren diese auch aufmischen. Der Film lebt – natürlich – von seinen ins Ohr gehenden Songs, aber auch von den sympathischen Figuren, dem immer präsenten Gefühl und der rasanten Erzählweise, die knapp zwei Stunden wie im Flug vergehen lassen.
Der Film funktioniert für jede Altersstufe. Für die Kleinsten mag er vielleicht etwas zu lang und damit überfordernd sein, ansonsten gilt jedoch: Dies ist Familienunterhaltung auf ganz hohem Niveau, mit einer Botschaft, sich selbst und seinen Freunden gegenüber treu zu sein und seine Träume niemals aufzugeben, vor allem aber mit einer emotional packenden Geschichte. Das ist umso eindrucksvoller, da man es eben mit anthropomorphen Hauptfiguren zu tun hat – und dennoch sieht man sich in ihnen und in ihren Schwächen und Stärken wieder.
„Sing – Die Show deines Lebens“ ist perfektes Wohlfühlkino, das auch in der Lokalisierung originell ist. Wo der alte Star und Löwe Clay Calloway im Original von Bono gesprochen wird, hat man für das Deutsche auf Peter Maffay zurückgegriffen, der ausgesprochen gut ist. Überhaupt ist das Stimmensemble bemerkenswert, allen voran Bastian Pastewka, bei dem man das Gefühl hat, die Rolle des Koalas wäre ihm direkt auf den Leib geschrieben worden.
Ein durch und durch schöner Film, der das Publikum mit einem extrem guten Gefühl aus dem Kino verlässt.
Peter Osteried