Der Untersuchung liegt die Annahme zugrunde, dass aufgrund der Abstandsregeln nur 20 Prozent der Sitzplätze genutzt werden können, wodurch insbesondere am Wochenende weniger Tickets verkauft werden können als nachgefragt werden. Zudem haben die Verfasser*innen zwei Szenarien bestimmt: In Szenario 2 gehen sie davon aus, dass im Verlauf des Jahres besonders attraktive Filmstarts weiter verschoben werden und es dadurch zu einem Besuchsaufkommen von nur noch 50 Prozent im Dezember kommt. Im Gegensatz dazu betrachtet Szenario 1 die Bedeutung von internationalen Blockbuster-Starts für den Kinomarkt: Würden diese, wie im Sommer geplant, nicht weiter verschoben, läge der Filmbesuch im Dezember bei 80 Prozent des Durchschnittsbesuchs.

Während die Kinobetreiber*innen in einem durchschnittlichen Jahr bei einem Gesamtumsatz (Ticketverkäufe, Getränke, Snacks) von ca. 1.500 Mio. Euro und Kosten (u.a. Filmmiete, Personal- und Raumkosten) von ca. 1.425 Mio. Euro einen Gewinn vor Steuern von rund 75 Mio. Euro erwirtschaften, sinken in Szenario 1 der Gesamtumsatz auf 800 Mio. Euro und die Kosten auf 1.025 Mio. Euro, wodurch ein Verlust von 225 Mio. Euro entsteht. Ohne internationale Blockbuster-Starts prognostiziert Szenario 2 bei Kosten von 975 Mio. Euro und einem Umsatz von nur noch 650 Mio. Euro einen Verlust von 325 Mio. Euro.

Zum Download auf den Seiten der FFA: Finanzielle Auswirkungen von Covid-19 auf Kinobetreiber