Christian Bräuer, Vorstandsvorsitzender der AG Kino-Gilde begrüsste das vollbesetzte Auditorium des Kino International mit einem Blick auf den Zustand der Branche: „Die Kinoindustrie steht wieder am Scheideweg. Doch bei allen Erfordernissen für politische Unterstützung in der aktuellen Energiekrise, bei der Schaffung von fairen Regeln oder einer Filmförderung aus einem Guss, die ganzheitlich von der ersten Filmidee bis zum Publikum reicht und die auch die gesellschaftliche und kulturelle Arbeit der Kinos honoriert, lässt sich ein Pfad zur Erholung und ein Funken Hoffnung zumindest erkennen: Die Menschen kehren langsam zurück ins Kino, vor allem das junge Publikum, vor allem spüren wir Wille, Gestaltungskraft, Kreativität in unseren Häusern, sich der Herausforderungen und dem Wandel zu stellen. Genau hier setzt Cinema Vision 2030 an. Kernfragen und -themen der Konferenz sind deshalb, wie wir Public Storytelling in der heutigen Zeit organisieren, wie sich unser Geschäftsmodell in die Zukunft transportieren lässt, oder besser gesagt, wie sich das Kino neu definieren lässt, sozial, ökologisch, aber eben auch ökonomisch nachhaltig!

Die Cinema Vision 2030 @Berlinale wurde federführend von der AG Kino – Gilde organisiert und ist ein Projekt der drei Kinoverbände im Rahmen von Neustart Kino, gefördert von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien.

Zu den Sprecher*innen gehörten Clare Binns, Managing Director des britischen Kinounternehmens Picturehouse, Christian Grass, CEO von Metrograph, New York und Elise Mignot, Director and Programmer beim Café des Images aus Frankreich, die ihre innovativen Kinokonzepte vorstellten. Wie sich auf lokaler Ebene durch Membership Modelle Publikum gewinnen lässt, erklärte der französische Kinobetreiber Jean-Marc Quinton während Hélène Amblès, Directrice du Développement du Pass Culture, anschließend über die erfolgreiche Einführung des Kulturpasses für junge Menschen in Frankeich berichtete.

Wie Kinos mit Events auf sich aufmerksam machen können, erläuterte Henri Mazza von der US-Kinokette Alamo Drafthouse, die neben einer herausragenden Programmarbeit inklusive eines eigenen Filmfestivals in Austin dafür bekannt geworden ist, von ihren Besucher:innen eine strikte Kinoetiquette einzufordern.

Am Nachmittag gesellten sich die Berlinalechefs Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian zu den Konferenzteilnehmer:innen. Sie stellten ihnen noch einmal das Programm des morgen startenden Festivals vor. Anschließend diskutierte Florian Weghorn, Leiter der Berlinale Talents mit Keith Bennie, Senior Director des Toronto International Film Festival und Sarah Pitre, Head Film Buyer bei Alamo Drafthouse, wie Festivals und Kinos gemeinsam die Film-Community stärken.

Der vielfältige Input wurde dann von den Konferenzteilnehmenden in einem Workshop vertieft und auf die Umsetzbarkeit im eigenen Umfeld geprüft.

Die Panels bleiben auch weiterhin online abrufbar unter www.cinemavision2030.de

Außerdem gibt es einen Online-Workshop im März:

Ergebnispräsentation Ideenbörse CV2030 und Innovation Lab Kino / Verleih

In einem gemeinsamen Zoom-Termin werden am 16. März um 11 Uhr die Ergebnisse der Ideenbörse und des Innovation Labs vorgestellt. Für den Termin ist eine Registrierung notwendig, die Teilnahme ist kostenlos und unabhängig von der Teilnahme an den beiden Workshops. Freut euch auf neue Erkenntnisse und den Austausch mit Akteuren und Teilnehmenden.

Zur Registrierung:
https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZMkf-ugpjsqGt3Yt6mg96W1hsMYzo0KgQLZ