Bereits seit Jahren beobachten Filmliebhaber und Kinobetreibende einen Rückgang qualitativ hochwertiger Filmbesprechungen in den Medien. Nun will auch die Süddeutsche Zeitung ihre "Filmseite" einstellen. Angesichts der Tatsache, dass es in einer modernen Medienwelt eher mehr als weniger Orientierung braucht, ist dies eine ungute Entwicklung.
Die AG Kino – Gilde hat sich in einem direkten Schreiben an die Leitung des Süddeutschen Verlages gewandt. Der Verband hat sich zudem an einem offenen Brief zahlreicher Filmschaffender und Kinobetreibender aus dem süddeutschen Raum beteiligt, um gegen diese Entscheidung zu protestieren. Die Filmbranche sieht mit Sorge, dass die Filmberichterstattung zunehmend marginalisiert wird und auch hier nicht mehr die Qualität, sondern der Algorithmus über Artikel entscheidet.
Dabei ist es angesichts vieler fragwürdiger Foren und Webseiten wichtiger denn je, seriöse Leitmedien zu haben, die in der Masse von Bewegtbild-Angeboten Orientierung geben. Das gemeinsame Kinoerlebnis steht generationsübergreifend wieder hoch im Kurs und die Kinos sehen sich als Kuratoren für ein vielfältiges Filmangebot. Die Zeitungen, egal, ob im Print oder online werden dabei als wichtige Partner gesehen.
Nun hoffen die Kinobetreibenden auch auf ihr Publikum, denn es sind letztlich die Leserinnen und Leser, die über die inhaltlichen Schwerpunkte eines Mediums mit entscheiden.