
Ein aus der AG Kino – Gilde, Produktionsallianz, Produzent*innenverband, AG Dokumentarfilm, dem Deutschen Drehbuchverband und dem Bundesverband Regie bestehendes Verbändebündnis ruft die angehenden Koalitionsparteien auf, den Kino- und Filmstandort Deutschland nachhaltig mit gezielten Fördermaßnahmen zu unterstützen.
Die Kinolandschaft in Deutschland befindet sich in einer schwierigen Lage. Während die kreativen Talente auf hohem Niveau arbeiten, fehlen die notwendigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Dies führt zu einer strukturellen Krise, die dringend politischer Lösungen bedarf, insbesondere für den Kulturort Kino.
Für die Kinos entstand infolge der unvollendeten Filmreform und der verzögerten Verabschiedung des Bundeshaushalts eine dramatische Förderlücke. Aktuell liegen beide Säulen der Kinoförderung – Programm wie Modernisierung – auf Eis. Dabei ist gerade jetzt der Investitionsbedarf in Technologie, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und die Verbesserung des Kinoerlebnisses enorm. Modernisierte Kinos sind der Schlüssel, um die kulturelle und wirtschaftliche Strahlkraft der gesamten Branche zu stärken. Ebenso unerlässlich ist die lokale Programm-, Kommunikations- und Publikumsarbeit der Kinos, um die Sichtbarkeit und den Erfolg deutscher, europäischer und künstlerisch-kreativer Werke auch in weiteren Verwertungsstufen zu erhöhen.
Modernisierte Kinos sind entscheidend für die kulturelle und wirtschaftliche Stärke der gesamten Branche. Die Umsetzung der anreizorientierten „Kinoprogrammprämie“ und die Fortsetzung des „Zukunftsprogramm Kino“ sind daher zentrale Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Filmtheater zu verbessern und ihre gesellschaftliche sowie kulturelle Funktion zu sichern.
Im Detail fordert das Branchenbündnis:
– die Fortführung und bedarfsgerechte Ausstattung des Zukunftsprogramm Kino und die Umsetzung der anreizorientierten „Kinoprogrammprämie“
– ein steuerbasiertes Anreizsystem mit einer echten 30-%-Förderung
– eine Investitionsverpflichtung mit Rechterückbehalt in Höhe von bis zu 25 %
– eine angemessene Ausstattung der Einzelmaßnahmen Deutscher Film, insbesondere der kulturellen Filmförderung, der Stoffentwicklung und der Talentfilmförderung im Bundeshaushalt
– vorläufige Fortführung der wirtschaftlichen Filmförderung (DFFF, GMPF) bis zur Ablösung durch ein Anreizmodell
Das vollständige Papier: Verantwortung für den Produktions- und Kinostandort Deutschland 2025