Vor vier Jahren erschien der erste Teil und war überraschend erfolgreich. Die Idee eines ganzen Konzerns von Babys war aber auch herzallerliebst, insbesondere, weil das im Original von Alec Baldwin gesprochene Boss Baby eher daherkam wie der Chef aus der Comedy-Serie „30 Rock“. Auf die Fortsetzung musste man nun nicht nur wegen der Pandemie so lange warten, eine Fernsehserie bei Netflix gab es auch noch. Deren Kenntnis wäre für den neuen Film durchaus von Vorteil.
Website: https://www.upig.de/
The Boss Baby: Family Business
USA 2021
Regie: Tom McGrath
Buch: Marla Frazee, Tom McGrath, Michael McCullers
Darsteller: Alec Baldwin, James Marsden, Amy Sedaris
Länge: 107 Minuten
Verleih: Universal Pictures
Kinostart: 21.10.2021
Website: https://www.upig.de/
The Boss Baby: Family Business
USA 2021
Regie: Tom McGrath
Buch: Marla Frazee, Tom McGrath, Michael McCullers
Darsteller: Alec Baldwin, James Marsden, Amy Sedaris
Länge: 107 Minuten
Verleih: Universal Pictures
Kinostart: 21.10.2021
Über den Film
Originaltitel
The Boss Baby: Family Business
Deutscher Titel
Boss Baby – Schluss mit Kindergarten
Produktionsland
USA
Filmdauer
107 min
Produktionsjahr
2021
Produzent
Herrmann, Jeff / McGrath, Tom u.a.
Regisseur
McGrath, Tom
Verleih
Starttermin
13.10.2021
FILMKRITIK:
Die Templeton-Brüder haben sich auseinandergelebt. Beide sind mittlerweile erwachsen. Tim hat eine eigene Familie, Ted ist zum Workaholic geworden. Die Geschicke der Boss Corp. Liegen in den Händen anderer Babys. Was Tim nicht weiß: Seine Tochter Tina ist der neue Boss der Firma. Als solche hat Tina alle Hände voll zu tun, denn Unheil braut sich am Horizont zusammen. Der schurkische Dr. Armstrong hat einen Plan zur Welteroberung entwickelt – mit superbösen Babys. Tim und Ted müssen nun undercover ermitteln und werden mittels eines speziellen Trunks verjüngt – aber das hält nur 48 Stunden an.
Es ist ungewöhnlich, dass man für das Sequel einen derartigen Zeitsprung hingelegt hat, notwendig wurde er vielleicht aber auch wegen der vier Staffeln der Animationsserie, die für Netflix produziert wurden. Immer wieder gibt es im neuen Filme Verweise darauf. Die Macher setzen also auch darauf, dass man die in ihrer Gänze gesehen hat. Dabei wird so mancher wohl gar nicht mitbekommen haben, dass nach dem Originalfilm noch eine Serie kam.
Der neue Film ist mit einer Laufzeit von 107 Minuten für eine Produktion, die auf Kinder abzielt, erstaunlich lange. Für Erwachsene fühlt sich das Ganze dann durchaus noch länger an, denn der Charme des Originals ist nur noch bedingt vorhanden. Selbst die Animationen erscheinen nicht mehr so überzeugend. Das Design der Figuren ist nach wie vor schön, die Umsetzung wirkt aber etwas flach, detailarm und fade. Als Kontrastpunkt dazu gibt es dann immer wieder einen Bilderrausch, der inmitten der chaotischen Erzählweise vor allem auf Kids abzielt.
Überhaupt ist die narrative Struktur völlig zerrissen. Der Film wirkt immer wieder episodisch. Manchmal ist die Handlung gar zerstückelt und die Erzählweise absolut holprig. Dann kommt wieder ein sensorischer Angriff aus Bild und Ton, der mit seiner gimmickhaften Art Kleinkinder als Spektakel zu erreichen zu hoffen scheint, aber damit verliert er das ältere Publikum, das am ersten Film durchaus seine Freude hatte.
Manchmal ein bisschen langweilig, in seiner Gesamtheit zu langsam erzählt, ist „Boss Baby – Schluss mit Kindergarten“ ein knallbunter Film, bei dem sich die Spreu vom Weizen trennt. Oder anders gesagt: Kids werden ihren Spaß dran haben, die erwachsenen Begleiter eher nicht.
Peter Osteried