Eine Hochzeit, die von Gaunern gecrasht wird? Das ist nichts Neues, das kennt man schon von „Shotgun Wedding“ und anderen Filmen. Die laufen auch alle nach demselben System ab, nur dass bei „Bride Hard“ eben alles im Rebel-Wilson-Modus stattfindet. Soll heißen: Ihre Figur ist überzogen ohne Ende. So wie man das bei Wilsons Figuren kennt, denn im Grunde spielt sie seit Jahren immer wieder die gleiche. Das Ergebnis ist dann einigermaßen kurzweilig, aber jede Menge Gags zünden gar nicht.
Über den Film
Originaltitel
Bride Hard
Deutscher Titel
Bride Hard
Produktionsland
USA
Filmdauer
105 min
Produktionsjahr
2024
Regisseur
West, Simon
Verleih
Constantin Film Vertriebs GmbH
Starttermin
28.08.2025
Sam (Rebel Wilson) ist für die CIA tätig, sagt das ihrer besten Freundin Betsy (Anna Camp) aber nicht. Dabei heiratet die und der Junggesellinnenabschied findet in Paris statt, weil Sam hier den Verkauf einer Biowaffe verhindern muss. Wenig später steht die Hochzeit in Georgia an, aber sie wird von einer ganzen Reihe von Gaunern gecrasht, die hinter dem her sind, was sich im Tresor der reichen Familie befindet. Während die Geiseln sich halbwegs benehmen, schreitet Sam zur Tat. Sie ist ganz in ihrem Element.
Der Film sollte witziger sein, als er ist. Es gibt reichlich Momente, in denen etwas passiert, von dem die Macher offenbar dachten: „Das ist cool, das wird das Publikum zum Lachen bringen.“ Nur: Es passiert nichts. Viele Gags verpuffen, weil sie ausgelutscht, zu vorhersehbar oder einfach schwach sind. Ein paar Szenen machen dann aber doch Laune, vor allem die, in denen Wilsons Figur gegen die Schurken kämpft. Das ist einerseits witzig, weil man Wilson so noch nicht gesehen hat, andererseits, weil wirklich auf alles zurückgegriffen wird. Der Kampf mit den Kreppeisen ist dann doch einfach herrlich.
Die Schauspieler mühen sich mehrheitlich, bleiben aber in ihrem Element, wie Anna Camp, die mit Wilson schon in den „Pitch Perfect“-Filmen zu sehen war und die süße, etwas naive Braut spielt. Anna Chlumsky ist die kleine Intrigantin mit hübscher emotionaler Reise, vor allem aber punktet Justin Hartley. Dessen Figur ist zwar total drüber, aber das spielt er mit entwaffnender Ehrlichkeit und offensichtlicher Freude an den Möglichkeiten, hier gegen sein Image aus einer Serie wie „Tracker“ anzukämpfen.
Wenn Stephen Dorff den Hauptschurken gibt, dann weiß man auch: Hier haben zuvor mindestens zehn andere Schauspieler, die angefragt wurden, abgelehnt. Er ist okay, mehr aber auch nicht. Und das ist im Grunde auch das Beste, was man zu „Bride Hard“ sagen kann. Wenn am Ende die Toten gezählt sind, dann ist er okay. Er liefert das ab, was der Trailer verspricht, aber auch kein Iota mehr. Soll heißen: Wenn man den Trailer schon nicht mochte, kann man sich den Kinogang getrost sparen.
Peter Osteried