Gerade die Corona-Krise hat durch die Einschränkungen beim Reisen dem Wandern zu neuer Beliebtheit verholfen. Die Berge sind dabei aus offensichtlichen Gründen ein beliebtes Ziel, zum Beispiel die der Schweiz. Was es bei den Eidgenossen alles zu entdecken und erwandern gibt zeigt Daniel Felix in „Chumm mit – Der Schweizer Wanderfilm“, der weniger Dokumentarfilm, als Werbefilm für die Schönheit der Schweizer Berge ist.
https://www.chumm-mit.ch/
Schweiz 2021
Regie: Daniel Felix
Dokumentarfilm
Länge: 110 Minuten
Verleih: Lakeside Film
Kinostart: 7. April 2022
https://www.chumm-mit.ch/
Schweiz 2021
Regie: Daniel Felix
Dokumentarfilm
Länge: 110 Minuten
Verleih: Lakeside Film
Kinostart: 7. April 2022
Über den Film
Originaltitel
Chumm mit – Der Schweizer Wanderfilm
Deutscher Titel
Chumm mit – Der Schweizer Wanderfilm
Produktionsland
CHE
Filmdauer
118 min
Produktionsjahr
2021
Produzent
Felix, Daniel
Regisseur
Felix, Daniel
Verleih
Starttermin
06.04.2022
FILMKRITIK:
65.000 km Wanderwege ziehen sich durch die Schweiz, was angesichts der doch eher geringen Ost-West Ausdehnung von gerade einmal 348 Kilometern und einer maximalen Nord-Süd Ausdehnung von 220 Kilometern zeigt, wie gerne die Eidgenossen durch ihre Natur wandern.
In 26 Kantone ist das Land aufgeteilt und jedes Kanton hat eine Wanderweg-Organisation. Diese wählten jeweils einen besonders schönen Weg aus, die Filmemacher Daniel Felix und sein Team erwanderten und in ihrem Film zeigen. Vom Zugerberg nach Wildspitz im Kanton Zug geht es da, von Collonge-Belerive nach Chêne-Bourg in der Region um Genf, oder von Beringen nach Siblingen in der Nähe des Bodensees.
Von den Wanderwegen selbst ist allerdings wenig zu sehen, meist lässt Felix die Kamera in dramatischen Drohnenaufnahmen über die Landschaften fliegen, unterlegt mit pathetischer Musik, die das Erhabene ein ums andere Mal betonen soll. So schön die Landschaften auch sind, sorgt es auf Dauer für ein wenig Ermüdung, wenn zum xten Mal die Kamera über einen malerischen See fliegt, während im Hintergrund Berge erstrahlen und dazu die immer gleiche heroische Musik ertönt.
Weniger wäre hier mehr gewesen, zumal es durchaus auch anderes, leiseres, aber nicht weniger informatives zu erzählen gibt. Denn die zahlreichen Interviews mit Förstern, Handwerkern, Bauern oder Gastwirten, die sich durch den Film ziehen, werden zwar oft etwas holprig eingeführt, vermitteln aber interessante Einblicke in die Schweiz und ihre Wanderleidenschaft.
Wie die Wanderwege erhalten und ausgeschildert werden erfährt man da etwa, warum Hunde unbedingt an der Leine zu führen sind und nicht wild durch die empfindliche Natur jagen sollen, was man auf geführten Wanderungen erleben kann oder wo auch für Kinder etwas geboten wird.
Viel zu sehen gibt es in den gut 110 Minuten von „Chumm mit – Der Schweizer Wanderfilm“, auch wenn durch den Ansatz, allen 26 Kantonen ihren Moment zu geben, das Tempo rasant ist und wenig Zeit zur Kontemplation bleibt. Doch einen Film, der sich mit den philosophischen Fragen des Wanderns beschäftigt oder über das Erhabene nachdenkt hat Daniel Felix ohnehin nicht im Sinn. Er stellt sich ganz in den Dienst des Fremdenverkehrs seiner Heimat, der Hotels, Bergrestaurants und Wandergruppen, die den Film mit Spenden unterstützt und finanziert haben.
Ein unabhängiger Film ist „Chumm mit – Der Schweizer Wanderfilm“ zwar im Ansatz, aber dennoch durch und durch ein Werbefilm für die Schönheit der Schweiz und ihrer Wanderwege.
Michael Meyns