Die Chaosschwestern und Pinguin Paul

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Ein Kinderfilm auf Basis einer erfolgreichen Kinderbuchreihe ist eigentlich immer eine sichere Bank. Nicht unbedingt dafür, wirklich Neues geboten zu bekommen, aber doch für die Produzenten, sicher sein zu können, dass das Publikum ins Kino kommt. Das dürfte auch bei Pinguin Paul so sein.

Webseite: https://dcmstories.com/movie/die-chaosschwestern-und-pinguin-paul/

Deutschland 2024
Regie: Mike Marzuk
Buch: Mike Marzuk, Korbinian Wandinger
Darsteller: Felix Klare, Michael Lott, Olivier Bisback

Länge: 100 Minuten
Verleih: DCM
Kinostart: 25. Januar 2024

FILMKRITIK:

Nachdem ihr Vater einen Unfall hat und ins Krankenhaus muss, finden die Schwestern Livi, Tessa, Malea und Kenny einen Pinguin namens Paul. Der ist von einem Magier-Duo aus dem Zoo gestohlen worden, da sie ihn zum Teil ihrer Show machen wollen. Denn: Pinguin Paul kommt aus dem Zirkus und kann tanzen. Als den Schwestern klar wird, wer ihn gestohlen hat, setzen sie alles daran, Paul wieder dahin zu bringen, wo es ihm gut geht – in den Zoo.

Mittlerweile gibt es zehn Bücher mit den Chaos-Schwestern, die zusammen gut eine Viertelmillion Exemplare umgesetzt haben. Genug Stoff also, um filmisch aus dem Vollen zu schöpfen, denn wenn das Abenteuer mit Pinguin Paul gut läuft, steht weiteren Filmen natürlich nichts im Weg. Der Film ist letztlich sympathisch gemacht. Regisseur Max Marzuk hat schon einige Kinderfilme gemacht, zuletzt „Der junge Winnetou“. Den dazugehörigen Shitstorm hatte er wohl nicht erwartet, mit seinem neuen Film geht er, so könnte man sagen, auf Nummer Sicher. Denn bei den Chaos-Schwestern gibt es nichts, was zum Skandal taugen würde.

Die Kids sind allesamt gut gecastet. Sie wirken in ihren Rollen sehr natürlich. Das ist bei einem Film dieser Couleur schon die halbe Miete. Die andere sind gute Effekte mit dem Pinguin und eine relativ flott erzählte Geschichte. Natürlich funktioniert ein Film wie dieser nur bis zu einem gewissen Alter. Weil er so simpel gestrickt ist, aber auch, weil er keine Ecken und Kanten hat. Aber Kids werden sich hier sicherlich mehr amüsieren als etwaige erwachsene Begleiter.

Denn mit 100 Minuten Laufzeit ist „Die Chaos-Schwestern und Pinguin Paul“ schon etwas lang geraten. Idealerweise sollte ein Kinderfilm eher zehn bis zwanzig Minuten kürzer sein. Das hätte dann auch Momente des Leerlaufs verhindert, die immer wieder spürbar sind. Die Geschichte mit den einfachen Botschaften – sei gut zu den Tieren, sei freundlich, aber hinterfrage alles – ist dennoch schön anzusehen. Nur kommt man nicht umhin zu erwähnen, dass es schon einige Filme auf Basis von Kinderbüchern gab, die in sich stimmiger waren.

 

Peter Osteried