Die Croods – Alles auf Anfang

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Es hat mehr siebeneinhalb Jahre gedauert, bis in den USA die Fortsetzung „Die Croods – Alles auf Anfang“ in die Kinos kam. Hierzulande werden es sogar acht Jahre sein. In der Pandemie ging Universal letzten November in den USA an den Start und belegte Platz Eins – bei eher überschaubarem Einspielergebnis allerdings. In Deutschland hofft man auf bessere Umstände, allerdings müssten die Kinos schon offen sein, oder es droht eine Verschiebung der amüsanten Geschichte um die Steinzeitfamilie, die auf weiter evolvierte Menschen trifft. Ein durchweg unterhaltsamer Spaß für die ganze Familie ist es auf alle Fälle.

Website: www.universalpictures.at/diecroods-allesaufanfang

The Croods: A New Age
USA 2020
Regie: Joel Crawford
Buch: Kevin Hageman, Dan Hageman, Paul Fisher, Bob Logan
Darsteller: Nicolas Cage, Peter Dinklage, Emma Stone, Ryan Reynolds, Leslie Mann
Länge: 95 Minuten
Verleih: Universal
Kinostart: n.n.

FILMKRITIK:

Tochter Eep hat den jungen Guy aufgegabelt und sich prompt zum Schrecken ihres Vaters verliebt. Guy erzählt der Steinzeitfamilie von einer besseren Welt, die er sucht, und begeistert sie alle, so dass sie auf die Reise gehen. Tatsächlich finden sie in einem Tal auch eine bessere Welt, in der die Gefahren hinter einer Mauer ausgesperrt sind und praktisch Milch und Honig fließen. Aber die hier lebenden Bettermans sind nicht nur weiterentwickelt, sondern sehen in Guy auch den Jungen, der ihre Tochter Dawn aus der Einsamkeit führen kann. Ein Ringen um die Gunst des jungen Mannes entbrennt.

Nach dem ersten Teil im Jahr 2013 gab es zwei Jahre später eine Animationsserie. Zugleich begann die Vorproduktion dieses Sequels, das von Universal aufgrund zahlreicher Produktionsprobleme Ende 2016 ausgesetzt wurde. Im Jahr darauf begann man jedoch wieder mit der Produktion, der gewünschte Starttermin verschob sich aber immer weiter nach hinten. War es ohnehin schon riskant, ein Sequel nach so langer Zeit zu bringen, erwies sich der Start inmitten der Pandemie zwar formal als erfolgreich, das Einspielergebnis ist mit dem Vorgänger aber nicht zu vergleichen. Der Film wiederum durchaus. Er ist nicht minder vergnüglich.

Wie schon beim Original ist die Geschichte ein wenig zerfasert. Die Erzählstruktur ist eher episodisch, dafür gibt es aber reichlich schräge Ideen, die das Ganze immer gut am Laufen halten. Dabei spielt der Film sogar mit so etwas wie den Erwartungen, wenn er zeigt, wie etwa Wolfsspinnen zu Zeiten der Steinzeit ausgesehen haben – als echte Hybriden zwischen Wölfen und Spinnen, was den vielen Beinen zum Trotz doch sehr süß ist. Darüber hinaus verbeugt man sich vor King Kong und referenziert auch andere Klassiker, so etwa den Kampf von Gandalf mit dem Balrog in „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“.

Anders als die Bettermans im Vergleich zu den Croods mag der Film selbst keine großartige Entwicklung durchgemacht haben, wenn man ihn mit dem Original vergleicht, er ist aber sehr launig, schön schrill und quietschbunt. Darüber hinaus kann er im englischen Original mit einem sehr gut aufgelegten Stimm-Ensemble aufwarten. Besonderes Highlight: Nicolas Cage als Crood-Patriarch. Denn der umtriebige Schauspieler hat zwar nicht die wilden Grimassen zur Verfügung, die er in den meisten seiner Filme zum Besten gibt, man kann sich aber anhand der stimmlichen Performance gut vorstellen, wie er im Synchronstudio abgegangen ist.

„Die Croods – Alles auf Anfang“ ist ein durchweg unterhaltsamer Film für die ganze Familie. Nicht zu anspruchsvoll für die Kleinen, nicht langweilig für die Großen, sondern einfach ein großer Spaß.

Peter Osteried