Dune

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Wegen der Pandemie musste man fast ein Jahr länger auf Denis Villeneuves „Dune“ warten. Nun ist die Verfilmung von Frank Herberts Roman hier – zumindest der erste Teil. Denn man entschied sich früh, aus dem umfangreichen Roman einen Zweiteiler zu machen. Im ersten erlebt man nun mit, wie die neuen Herrscher zum Wüstenplaneten kommen und wie der Herrschersohn Paul Atreides beginnt, seinem Schicksal zu folgen. Eingehüllt ist das alles in großer Bildgewalt.

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USA 2021
Regie: Denis Villeneuve
Buch: Denis Villeneuve, Jon Spaihts, Eric Roth
Darsteller: Timothee Chalamet, Josh Brolin, Oscar Isaac, Jason Momoa, Zendaya, Dave Bautista
Länge: 155 Minuten
Verleih: Warner
Kinostart: 16.9.2021

FILMKRITIK:

Dem Haus Atreides wird die Vorherrschaft über Arrakis, den Wüstenplaneten, verliehen, weil der Imperator weiß, dass dies die Zwistigkeiten zum Haus Harkonnen eskalieren lassen wird – so sichert er seine eigene Macht. Arrakis wiederum ist wegen des Spice wichtig, ohne dass der Raumflug nicht möglich ist. Während Herzog Leto Atreides weiß, dass seine Familie gefährdet ist, sieht sein Sohn Paul das Ganze als Abenteuer – bis er erfährt, dass ihn ein großes Schicksal erwartet, das jedoch mit hohen persönlichen Verlusten verbunden ist.

Dies ist bereits die dritte Verfilmung des Romans, nach David Lynchs Film aus dem Jahr 1984 und der Miniserie aus dem Jahr 2000. Sie ist nun näher am Original, denn je, was auch dem erzählerischen Rahmen zu verdanken ist, der hier vorhanden ist. Denn „Dune“ wird nicht in nur einem Film erzählt, ein zweiter soll noch folgen. Entsprechend sind die 155 Minuten dieses Films auch im Grunde nur dazu da, die Figuren wie auf einem Schachbrett anzuordnen und in Position zu bringen. Das ist allerdings auch ein Problem: Der Film endet, als die Geschichte gerade erst beginnt. Der Höhepunkt ist darum ein eher minimalistischer, geht es dann doch letztlich nur um den Messerkampf zwischen zwei Männern.

Was Villeneuve bis dahin bietet, ist jedoch groß. Die Bilder, die er präsentiert, sind von immenser Wucht. Er hat die Drehorte in Norwegen (für Caladan, die Heimatwelt der Atreides) und Jordanien (für den Wüstenplaneten) bestens in Szene gesetzt. Der Film sieht in jeder Sekunde episch aus. Seine Geschichte kommt mit opernhafter Gravitas daher, überträgt er doch Herberts Erzählung, die vom Konflikt verschiedener Adelshäuser getrieben wird, sehr effektiv.

Villeneuves Ensemble ist erlesen. Bis in die Nebenrollen ist „Dune“ namhaft besetzt. Das geht so weit, dass mancher Star kaum im Film zu sehen ist – etwa Dave Bautista, der nur zwei Szenen hat. Oder Zendaya, die als Paul Atreides‘ künftige Frau erst im zweiten Teil wirklich etwas zu tun haben wird.

So funktioniert der Film vor allem als Versprechen. Darauf, dass es einen zweiten Teil geben wird, dass die Geschichte beendet wird, dass die große Bühne für die Adaption von Frank Herberts fünf weiteren Romane bereitet wird. Für sich gesehen ist „Dune“ jedoch nur eine halbe Geschichte. Das mag ein Problem für ein Publikum sein, das mit dem Stoff nicht vertraut ist, das weder den Lynch-Film gesehen, noch den Roman gelesen hat. Liebhaber des Romans werden jedoch mit einer wundervollen Verfilmung belohnt, die mit starken Bildern und mit Hans Zimmers wuchtiger Musik die Größe von Herberts Roman unterstreicht.

Peter Osteried