Ghostbusters: Frozen Empire

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Nach „Ghostbusters: Legacy“ kehrt das Franchise mit „Ghostbusters: Frozen Empire“ wieder nach New York zurück. Damit einher geht ein heimeliges Geisterjäger-Feeling, das hier noch prägnanter ist als im schon guten Vorgängerfilm, der das Franchise neu belebt hat. Diesmal müssen junge und alte Geisterjäger gegen eine alte Gottheit kämpfen, die eine Eiszeit über die Welt bringen will.

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Ghostbusters: Frozen Empire
USA 2024
Regie: Gil Kenan
Buch: Gil Kenan, Jason Reitman
Darsteller: Mckenna Grace, Annie Potts, Carrie Coon, Paul Rudd, Dan Aykroyd, Bill Murray
Länge: 115 Minuten
Verleih: Sony
Kinostart: 21. März 2024

FILMKRITIK:

Die Spenglers sind nach New York gezogen. Seit zwei Jahren leben sie in der alten Feuerwache und jagen Geister, alles finanziert von Winston Zeddemore. Dem Bürgermeister sind die Ghostbusters noch immer ein Dorn im Auge. Er will sie endlich loswerden, aber sein Timing ist schlecht. Denn eine alte Gottheit entkommt ihrem Gefängnis und überzieht New York mit einer neuen Eiszeit. Die Ghostbusters sind gefragt, das Schlimmste zu verhindern, aber sie brauchen die Hilfe des Firemasters …

Schon „Ghostbusters: Legacy“ war eine Rückkehr zu alter Form, aber das Setting war für einen Film dieser Reihe schon gewöhnungsbedürftig. Mit dem neuen Film kehrt man direkt zu den Wurzeln zurück – in mehr als einer Hinsicht. Natürlich gibt es den Song von Ray Parker Jr., aber mehr noch, er wird sogar von Paul Rudd in einer wirklich witzigen Szene zitiert, die aber in der Synchronisation nicht mehr so wirkungsvoll sein dürfte. Dazu die alte Feuerwache, und nicht zuletzt auch ein bekannter Geist, denn Slimer ist zurück und hat schon wie im allerersten Film von 1984 ein paar der besten Szenen abbekommen. Es sind die Kleinigkeiten, die Fans verzücken werden – etwa dann, wenn Dan Aykroyds Figur durch die Bücherei läuft und eine unheimliche Begegnung hat.

Aykroyd ist recht prominent eingesetzt, auch Ernie Hudson. Bill Murray scheint sich immer noch eher zu zieren. Er hat im Grunde nur zwei große Szenen, aber das ist auch reiner Fan-Service. Denn die Staffelstabübergabe an die nächste Generation ist weiterhin im vollen Gange. Der Film profitiert davon, dass die neuen Figuren nicht mehr vorgestellt werden müssen. Die Handlung kommt also schneller in Gang. Zudem gibt es mit Kumail Nanjiani einen Neuzugang. Er hat einige wunderbare Szenen, von dem Moment, da er versucht, dem von Aykroyd gespielten Ray Stantz ein mystisches Artefakt zu verkaufen, bis zu seinem großen Moment im Finale. Die Mischung aus Humor und Abenteuer ist praktisch perfekt.

Die tatsächliche Hauptfigur des Films ist aber nicht eine der alten Ghostbusters und auch nicht Paul Rudd. Es ist Mckenna Grace, die Enkelin von Egon Spengler, die im Fokus steht. Ihre Figur macht die schönste Reise in diesem Film durch, als sie ein Geistermädchen kennen lernt, mit dem sich Phoebe Spengler, die auch in ihrer Familie so etwas wie die Außenseiterin ist, anfreundet. Hier entwickelt der Film auch Angst vor der eigenen Courage. Alles, wirklich alles, ist darauf ausgelegt, diese Freundschaft der beiden Mädchen als romantisch anzusehen – aber die logische Konsequenz am Ende zu zeigen, traut sich „Ghostbusters: Frozen Empire“ nicht. Wohl, weil das Studio Angst vor den Reaktionen einer ganz bestimmten Klientel hatte.
Aber sei’s drum, der Film ist mehr als launig – und das nicht nur, weil die kleinen Marshmallow-Männer auch wieder dabei sind. Apropos: Mit denen gibt es eine Nachspannsequenz.

Peter Osteried