Nach dem Erfolg von „Knives Out“ – sowohl als sauber konstruiertes Krimi-Mysterium, als auch beim Publikum – setzte sich Rian Johnson hin und schrieb „Glass Onion“, den zweiten Film – ein dritter ist bereits in Vorproduktion. Netflix erwarb für beide die weltweiten Rechte für die eindrucksvolle Summe von 450 Millionen Dollar. Ein Kinoeinsatz war aber auch vereinbart, so dass man Benoit Blanc beim Lösen seines zweiten Falls wieder auf der großen Leinwand sehen kann. Es ist ein Fest, das zu tun. Selten ist ein Film in sich runder, lässt keine Fragen offen, hat keine Plotlöcher und schließt die Geschichte perfekt ab.
Webseite: https://www.netflix.com/de/title/81458416
USA 2022
Regie: Rian Johnson
Buch: Rian Johnson
Darsteller: Daniel Craig, Edward Norton, Janelle Monáe, Dave Bautista, Kate Hudson
Länge: 139 Minuten
Verleih: Netflix
Kinostart: 23. November 2022
Webseite: https://www.netflix.com/de/title/81458416
USA 2022
Regie: Rian Johnson
Buch: Rian Johnson
Darsteller: Daniel Craig, Edward Norton, Janelle Monáe, Dave Bautista, Kate Hudson
Länge: 139 Minuten
Verleih: Netflix
Kinostart: 23. November 2022
Über den Film
Originaltitel
Glass Onion: A Knives Out Mystery
Deutscher Titel
Glass Onion: A Knives Out Mystery
Produktionsland
USA
Filmdauer
min
Produktionsjahr
2022
Produzent
Johnson, Rian / Bergman, Ram
Regisseur
Johnson, Rian
Verleih
Starttermin
22.11.2022
FILMKRITIK:
Der steinreiche Visionär Miles Bron (Edward Norton) lädt seine Freunde für ein Wochenende auf eine griechische Insel ein. Dort will er seinen Freunden etwas Besonderes bieten: ein Mordmysterium, mit ihm selbst als Mordopfer. Eingeladen ist auch Benoit Blanc, der weltbeste Detektiv, der in COVID-19- und Lockdown-Zeiten über jede Abwechslung froh ist. Die Freunde kommen auf der Insel an, doch das erste Mysterium ist: Wer hat eigentlich Benoit Blanc eingeladen? Und was wird nun passieren, da Miles Bron seinen Freunden den Gedanken eingeimpft hat, dass ihn einer von ihnen umbringen könnte?
So mancher merkte an, dass „Knives Out“ wie eine Verfilmung des Gesellschaftsspiels „Cluedo“ wirke. Rian Johnson macht sich in „Glass Onion“ darüber lustig, zeigt aber auch Selbstironie, wenn Benoit Blanc erklärt, bei dem Spiel hätte jeder ein Motiv und die Gelegenheit, und dann ist es bei diesem Film genauso.
Man muss bewundern, mit welcher Leichtigkeit Johnson erzählt. Er hat seine Figuren, aber auch die mit Twists und Überraschungen stark angereicherte Geschichte immer im Griff. Stets aufs Neue zeigt er dem Zuschauer eine andere Perspektive des Geschehenen, und immer ist alles perfekt aufeinander eingestimmt. Wer Johnson eine fehlerhafte Logik nachweisen wollen würde, würde sich hier auf jeden Fall die Zähne ausbeißen.
Der Film ist tatsächlich makellos. Ein verschlungener, immer wieder spannender, vor allem aber auch komischer Film, der zeigt, wie ein moderner Detektiv-Krimi aussehen muss. Im direkten Vergleich wirken etwa Kenneth Branaghs Hercule-Poirot-Filme noch altmodischer, als sie es ohnehin schon sind. „Glass Onion“ ist dagegen alles. Verspielt, clever, großartig gespielt, immer wieder überraschend – und das nicht auf eine Art, die den Zuschauer einfach übers Ohr haut, indem ihm wichtige Informationen vorenthalten werden, sondern direkt vor seinen Augen. Tatsächlich lädt „Glass Onion“ zu einer zweiten Sichtung ein, bei der man dann auch stärker den Hintergrund im Auge behalten sollte.
Der Film wartet auch mit einigen herrlichen Cameo-Auftritten auf. Einige fallen sofort auf, andere weniger – so die illustre Runde an Zoom-Gesprächspartnern, als man Benoit Blanc das erste Mal im Film sieht. Auch schön: Ein klein wenig baut Johnson das Privatleben des Detektivs aus, und zwar mit dem Cameo eines großen britischen Filmstars, der Blancs Lebensgefährte ist.
Alles in allem ein grandioser Film, buchstäblich perfekt, und mörderisch unterhaltsam.
Peter Osteried