Halloween Park

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Eine Nacht in einem Vergnügungspark, aber aus dem Spaß wird schnell blutiger und tödlicher Ernst. Der schwedische Slasher-Film „Halloween Park“ erfindet das Rad nicht neu, erzählt seine altbekannte Geschichte aber recht routiniert und mit einem Auge für eine gelungene visuelle Umsetzung.

Website: https://splendid-film.de/halloween-park

Karusell
Schweden 2023
Regie: Simon Sandquist
Buch: Marten Gisby, Filip Hammarström, Henry Stenberg
Darsteller: Omar Rudberg, Amanda Lindh, Wilma Lidén

Länge: 108 Minuten
Verleih: Splendid
Kinostart: 26. Oktober 2023

FILMKRITIK:

Ein paar Jugendliche haben eine Nacht in einem Vergnügungspark gewonnen. Geführt werden sei von Fiona, einer ihrer alten Schulkameradinnen. Ein merkwürdiger Zufall, aber keiner denkt sich etwas dabei. Auch stört keinen, dass es zwar Licht im Park gibt und die Fahrgeschäfte funktionieren, aber außer ihrer Begleitung niemand da ist. Bei der Achterbahnfahrt geschieht dann das Unfassbare – einer von ihnen wird ermordet. Panik greift um sich, ebenso wie die Frage, wer es auf sie abgesehen hat.

Der schwedische Film ist in seiner Konstruktion geradezu klassisch. Es ist beim Slasher-Film immer ein Ereignis der Vergangenheit, das der Auslöser einer Blutnacht ist. Auch hier ist es nicht anders. Das Opfer war das gemobbte Mädchen Petra, die Mobber werden nun die neuen Opfer und fragen sich natürlich, ob Fiona mit dem Killer unter einer Decke steckt, weil sie mit dem toten Mädchen befreundet war. Daraus hätte sich etwas mehr Paranoia entwickeln lassen. Der Film macht aber zu wenig daraus. Dafür verlässt er sich zu sehr auf Althergebrachtes.

Die Identität des Killers ist nicht schwer zu erahnen, damit sie funktioniert, muss aber auch einiges konstruiert werden – etwa der Umstand, dass Fiona zwar mit Petra bestens befreundet war, aber praktisch nichts über deren Familie wusste. Das ist, gelinde gesagt, etwas ungelenk, zumal die Identität des Killers mangels anderer Alternativen nun auch keine besondere Überraschung darstellt. Was der Film dafür kann: Die Slasher-Klaviatur gut bedienen. Sicher, es gibt keinen originellen Knochen im Leib dieses Horrorfilms, aber zumindest weiß Regisseur Simon Sandquist, wie man eine solche Geschichte umsetzen kann.

Da der Film in einer Nacht spielt und die Dunkelheit als Verbündeten nutzt, ist er doch sehr atmosphärisch. Zudem ist die Location natürlich reizvoll, wenn auch nicht neu. Die Idee, eine Slasher-Geschichte auf einem Vergnügungspark spielen zu lassen, gab es schon in den frühen 80er Jahren mit Tobe Hoopers sehr gelungenem „Funhouse“.

Im Grunde ist „Halloween Park“ also nichts, das man unbedingt im Kino sehen müsste. Außer natürlich, man hat Lust, an Halloween einen Horrorfilm zu sehen. Dann kann man sicherlich eine deutlich schlechtere Wahl treffen, als „Halloween Park“ anzusehen – die bessere Wahl wäre aber dennoch „Ghoulbusters“.

 

Peter Osteried