House at the End of the Street

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Ein klassischer Horror-Thriller, in dem Jungstar Jennifer Lawrence im Korsett einer Genre-Erzählung überzeugt. Lawrence spielt Elissa, die mit ihrer Mutter in eine Kleinstadt gezogen ist, wo der geplante Neuanfang durch finstere Geheimnisse der Vergangenheit zerstört wird. Ein spannender Thriller mit überraschendem, originellem Ende, der für sein Genre mit überraschend starken Schauspielleistungen überzeugt.

Webseite: www.universumfilm.de

USA 2012
Regie: Mark Tonderai
Buch: David Loucka
Darsteller: Jennifer Lawrence, Elisabeth Shue, Max Thieriot, Gil Bellows, Eva Link, Nolan Gerard Funk
Länge: 101 Minuten
Verleih: Universum Film
Kinostart: 24. Januar 2013

PRESSESTIMMEN:

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FILMKRITIK:

Neues Haus, neues Glück: So zumindest haben sich Elissa (Jennifer Lwrence) und ihre Mutter Sarah (Elisabeth Shue) ihren Umzug in eine ländliche Gegend gedacht. Sarah ist frisch geschieden, der Umzug also auch eine Art Flucht vor der Vergangenheit, vor allem aber der Versuch, das Band zwischen Mutter und Tochter zu stärken. Dass neu bezogene Haus ist groß und günstig, allerdings aus gutem Grund: Nur ein Grundstück weiter, durch die Bäume sichtbar, fand vor Jahren ein schreckliches Verbrechen statt: Die geistig behinderte Carrie-Ann tötete in einem Akt des Wahnsinns ihre Eltern und floh in den Wald. Ihre Leiche wurde nie gefunden und nicht alle glauben, dass sie tot ist. Einziger Bewohner des Hauses scheint Ryan (Max Theriot) zu sein, der Sohn der Ermordeten. Nach dem Tod seiner Eltern wuchs er bei einer Tante auf und ist nun in sein Elternhaus zurückgekehrt, um es zu renovieren und zu verkaufen.

Mit Ryan und Elissa treffen zwei Außenseiter aufeinander, die mit der oberflächlichen Kleinstadt-Welt nichts anfangen können. Während Sarah immer häufiger Nachtschichten im Krankenhaus ableistet und sich um ihre Tochter sorgt, beginnt diese eine Beziehung mit Ryan. Und ahnt bald, dass sich in Ryans Keller ein dunkles Geheimnis verbirgt. Immer mehr verdichten sich die Anzeichen, dass Ryan seine Schwester Carrie-Ann gefangen hält, bzw. sie vor der Außenwelt beschützt. Doch das ist nur der Anfang eines düsteren Blicks hinter die Fassaden einer Kleinstadt.

Nach dem gigantischen Erfolg der ersten „Hunger Games“-Verfilmung ist Jungstar Jennifer Lawrence im Januar in zwei kleineren Filmen zu sehen, die ihr großes Talent auf unterschiedliche Weise zur Geltung bringen. In David O. Russell „Silver Lining Playbook“ noch Nebenfigur, kaum mehr als Love-Interest der männlichen Hauptfigur, schafft sie es dennoch in ein paar markanten Szenen, den größten Eindruck zu hinterlassen. „House at the End of the Street“ dagegen gehört ganz Lawrence. So sind es auch weniger die oft etwas albern geratenen Spannungsszenen, die hier beeindrucken, als die Momente der Ruhe, die Momente vor dem Sturm.

Als typische Außenseiterin, die in der Kleinstadt heraus sticht und auch umgekehrt die konservativen Kleinstadt-Bewohner nicht für voll nimmt, entwickelt Lawrence eine differenzierte Figur. Neben ihr verblassen die anderen Darsteller und stehen ganz im Dienste einer Genre-Erzählung, die über weite Strecken vorhersehbar abzulaufen scheint, im letzten Drittel aber mit ebenso überraschenden wie originellen Volten überzeugt. Nach etwas langatmigem Start entwickelt sich „House at the End of the Street“ so doch noch zu einem spannenden Film, in dem vor allem Jennifer Lawrence herausragt.

Michael Meyns

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