Hypnotic

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Mit seinem neuesten Film „Hypnotic“ führt Regisseur Robert Rodriguez den Zuschauer in die Welt des Action-Thrillers der 80er oder 90er Jahre zurück. Nicht, dass der Film zu der Zeit spielen würde. Er fühlt sich nur wie ein Relikt jener Dekaden an, wenn er holprig davon erzählt, wie Ben Affleck als Polizist seine verschwundene Tochter sucht und dabei selbst zum Gejagten wird – weil er es mit einem Hypnotic zu tun hat, der Leuten seinen Willen aufzwingen kann.

Webseite: https://www.telepool.de/de/kinoverleih

USA 2023
Regie: Robert Rodgriguez
Buch: Max Borenstein, Robert Rodriguez
Darsteller: Ben Affleck, Alice Braga, JD Pardo, William Fichtner

Länge: 93 Minuten
Verleih: Telepool
Kinostart: 10. August 2023

FILMKRITIK:

Danny Rourkes (Ben Affleck) Tochter wurde entführt. Der Täter wurde gefasst, von ihr fehlt jedoch jede Spur. Er stößt aber auf einen Hinweis, der mit dem Bankräuber Dellrayne (William Fichtner) zu tun hat, der anderen Menschen seinen Willen aufzwingen kann. Doch damit wird Rourke zusammen mit Diana (Alice Braga) zum Gejagten, während sie ihm erklärt, was Dellrayne ist – und was sie selbst auch ist.

Die erste Fassung des Drehbuchs schrieb Robert Rodriguez schon im Jahr 2002. Gut möglich, dass sie da noch frischer anmutete. In der jetzigen Form ist jedoch unverständlich, wie der Regisseur dies als eine seiner liebsten Geschichten bezeichnen kann. Denn was „Hypnotic“ tatsächlich ist, ist nicht anderes als ein Mischmasch hinlänglich bekannter Ideen. Wahrscheinlich dachte Rodriguez aber, der erzählerische Bruch zur Mitte würde die Zuschauer umhauen. Allein, es hat nicht geklappt. Denn in der ersten Hälfte wirkt „Hypnotic“ völlig erratisch, absolut holprig. Die Ereignisse überstürzen sich, dann hat man wieder das Gefühl, dass Szenen fehlen, die eigentlich nötig wären, und dann gibt es noch haufenweise Exposition, die Alice Braga zum Besten geben muss. Im Rückblick mag das Sinn ergeben, es ändert aber nichts über die Wirkungsweise dieser ersten gut 40 Minuten.

Zur Hälfte ist man des Films bereits überdrüssig. Man fühlt sich an die Thriller längst vergangener Dekaden erinnert, nur dass die besser waren bzw. im Kontext ihrer Entstehungszeit gesehen werden müssen. „Hypnotic“ wiederum muss da anders sein, ist es aber nicht. Stattdessen gibt es dann den Twist zur Mitte, der auch nur ein müdes Lächeln heraufbeschwört – man fühlt sich einfach zu sehr an „Der Feuerteufel“ erinnert, zumal man in jüngster Zeit auch das Remake „Firestarter“ gesehen hat. Dazu eine Prise „Scanners“, ein bisschen „Dämon“, und fertig ist die Melange. Nur dass sie einfach ungenießbar ist.

Die Schauspieler schlafwandeln durch den Film. Besonders gilt das für Affleck, dem man die Unlust richtig ansehen kann. Der Film hat eine Nettolaufzeit von 85 Minuten und ist dennoch langweilig. Während des Nachspanns gibt es dann noch einen weiteren kleinen Twist zu sehen, der ein Sequel vorbereiten soll. Da der Film aber schon in den USA unter Ausschluss der Öffentlichkeit lief, wird man davon wohl verschont bleiben.

 

Peter Osteried