Influenza

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Influencer treffen sich in Thailand zu einem Seminar. Mehr Follower, mehr Reichweite, mehr Fame und Geld – das ist die Devise. Aber wirklich erfolgreich wird man nur durch die Hilfe einer Hexe. Das ist die Prämisse von „Influenza“, einer Horrorkomödie, die nicht so witzig ist, wie sie sein könnte.

Website: http://www.ua-film.com/

Influenza
Deutschland 2024
Regie: Felix Schäfer
Buch: Felix Schäfer
Darsteller: Lucie Carrel, Jason Daniels, Diogo Lagoa
Länge: 86 Minuten
Verleih: Unfiltered Artists
Kinostart: 17. Oktober 2024

FILMKRITIK:

Influencer aus aller Herren Länder treffen sich bei einem Seminar in Thailand. Sie wollen lernen, wie sie noch mehr Follower und damit mehr Fame und Geld anhäufen können. Nach dem ersten Seminartag gibt es ein Intensivtraining, bei dem der erfolgreiche Lehrer jedoch erklärt, dass er vor allem auf eines setzt – die Hilfe einer Hexe. Durch sie wurde er zum Influencer mit Millionen Followern. Und für nur 1000 Dollar pro Kopf darf jeder zur Hexe, um auch sein Glück zu machen. Aber was die Influencer erwartet, ist eine Nacht des Grauens.

Felix Schäfer hat seinen Film mit ganz kleinem Budget gedreht. Das sieht man aber vor allem an dem Effekt des übernatürlichen Wesens, das im hinteren Teil des Films immer wieder auftaucht. Ansonsten macht „Influenza“ einen optisch guten Eindruck. Die Schauspieler sind auch ordentlich, zumal im englischen Original auch das Flair rüberkommt, dass hier Leute aus den unterschiedlichsten Ländern aufeinandertreffen. „Influenza“ beginnt dabei durchaus satirisch, wenn bissig untersucht wird, was Erfolg in den sozialen Medien eigentlich ausmacht.

Allerdings dauert das auch etwas zu lang. Es dauert eine gute halbe Stunde, bis die Gruppe bei der vermeintlichen Hexe ist, und dann wird aus dem Ganzen ein Katz-und-Mausspiel auf Leben und Tod, bei dem es darum geht, welcher Influencer am erfolgreichsten ist. Denn der mit den schlechtesten Werten scheidet aus und stirbt. Der Film verliert sich hier etwas. Der Humor ist fast gar nicht mehr vorhanden, Horror in irgendeiner Art will sich aber auch nicht einstellen. „Influenza“ will zwei Genres dienen, versagt aber in beiden. Es ist eben auch die Königsdisziplin, Humor mit Horror zu vermengen. Das ist etwas, das nur den Wenigsten gelingt.

Zumindest kann man Schäfers Film aber zugutehalten, dass er aus seinen minimalen Mitteln das Meiste herausholt. Der Film sieht gut aus und bisweilen gibt es ein paar humoristische Spitzen. Letztlich gilt: Guter, wenngleich etwas zu langer Einstieg, der ruhig auch noch ein wenig bissiger hätte sein können, danach eine Horrornacht, die auch viele Möglichkeiten verschenkt. Für die Hauptfiguren ist aber der schrecklichste Moment der Nacht, als ihnen klar wird, dass sie mit ihren Handys keinen Empfang mehr haben. Das würde wohl auch dem einen oder anderen echten Influencer einen Schauer über den Rücken jagen.

Peter Osteried