Into the Beat

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Filme dieser Couleur kommen zumeist aus den USA. Schon vor knapp 20 Jahren träumte Jessica Alba in „Honey“ denselben Traum wie die Hauptfigur in „Into the Beat – Dein Herz tanzt“. Seitdem hat sich an der grundsätzlichen Struktur dieser Art von Film nichts geändert. Die Protagonistin will aus den Ballettzwängen ausbrechen, ihr Vater ist dagegen. Die erste Liebe gibt es auch noch – und natürlich reichlich Beats und mitreißende Musik.

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Into the Beat – Dein Herz tanzt
Deutschland 2020
Regie: Stefan Westerwelle
Buch: Hannah Schweier, Stefan Westerwelle
Darsteller: Yalany Marschner, Tamara Bubble, Mr Weasley, Nova Becc, Timothy Auld, Mathias Refeldt, Kristine Bogan
Länge: 101 Minuten
Verleih: Wild Bunch
Kinostart: 16. Juli 2020

FILMKRITIK:

Katya (Alexandra Pfeifer) ist eine begnadete Balletttänzerin und hat Chancen, an der renommierten New York Ballet Academy aufgenommen zu werden. Doch so sehr sie früher auch Feuer und Flamme für das Ballett war und diese Leidenschaft mit ihrem Vater teilte, so sehr hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt. Sie lernt einige Street Dancer kennen und ist von der Ausdrucksform dieser Tanz-Art beeindruckt. Die explosive Kraft, die Freiheit, das Tanzen ganz ohne Regeln fasziniert sie. Katya lernt zudem Marlon kennen, der ihr Talent erkennt und sie ermuntert, mit ihm für die Streetdance-Crew Sonic Tigers vorzutanzen. Katya wird immer mehr klar, dass sie dem Ballett abschwören muss, aber was wird ihr Vater sagen?

Zuerst gestaltet sich das Ganze wie ein typischer Ballettfilm, dann wird es ein Streetdance-Film, der reichlich Tanzeinlagen bietet. Die wiederum fühlen sich wie bei den „Step Up“-Filmen eher schon wie Musikvideos an und zerreißen die Geschichte, da ihre Häufigkeit und Dominanz alles andere überstrahlt. Aber gut, die Streetdance-Einlagen sind schön anzusehen, dafür haben schon die Starchoreografen Jeff Jimenez und Pepita Bauhardt gesorgt, zumal den beiden Hauptdarstellern Alexandra Pfeifer und Yalany Marschner auch noch einige der besten Tänzer der europäischen Streetdance-Szene zur Seite stehen. Rein technisch gibt es da wirklich nichts zu beanstanden. Das ist schon Tanzen auf hohem Niveau und auch schön anzusehen, selbst wenn man kein besonderes Flair für Hip Hop hegt.

Die Geschichte ist dagegen wirklich am Reißbrett entstanden. „Into the Beat – Dein Herz tanzt“ wagt keinerlei Ausflug in die Originalität, die Geschichte ist ganz und gar auf die Nutzung bewährter Klischees ausgerichtet, nichts überrascht auch nur im Mindesten.

Zur Wahrheit bei der Betrachtung dieses Films gehört aber auch, dass er für eine Zielgruppe entwickelt wurde, die noch gar nicht auf der Welt war, als Jessica Alba praktisch dieselbe Geschichte erlebte. Diese Filme sind Märchen für ein junges Publikum, die vom Verwirklichen von Träumen, von der ersten Liebe, vom Überwinden scheinbar unüberwindlicher Hindernisse erzählen. Als solches funktioniert „Into the Beat – Dein Herz tanzt“ durchaus. Er hätte mehr sein können, er muss es aber nicht.

Peter Osteried