Zum Auftakt einer neuen Trilogie von Jurassic-Filmen verschlägt es diesmal Scarlett Johansson auf eine einsame Insel, wo sie zusammen mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe an Mitstreitern auf Dinosaurier trifft. Regie führte Gareth Edwards, der die seit nun schon über 30 Jahren existierende Reihe mit „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ weniger neu belebt, als routiniert weiterführt.
Über den Film
Originaltitel
Jurassic World: Rebirth
Deutscher Titel
Jurassic World: Die Wiedergeburt
Produktionsland
USA
Filmdauer
133 min
Produktionsjahr
2025
Produzent
Marshall, Frank / Crowley, Patrick / Leitch, David
Regisseur
Edwards, Gareth
Verleih
Universal Pictures International Germany GmbH
Starttermin
02.07.2025
Es dauert eine ganze Weile, bis sich die Gruppe auf einer einsamen Insel eingefunden hat und endlich die eigentlichen Stars die Bühne betreten: Dinosaurier. Davor ließ sich Regisseur Gareth Edwards sehr viel Zeit, um sein vielfältiges Figurenpersonal einzuführen, es mit einigen persönlichen Geschichten zu charakterisieren, alles in der Hoffnung, dass wir, die Zuschauer, uns etwas mehr Sorgen machen, ob diese oder jene Figur überlebt.
Was eigentlich gar nicht nötig erscheint, schließlich weiß der Zuschauer nach sechs Jurassic-Filmen, wie der Hase läuft: Die Menschen überschätzen ihre Fähigkeiten, glauben in typischer Hybris, dass sie die wiederbelebten Dinosaurier kontrollieren können – und scheitern auf katastrophale, aber spektakuläre Weise.
War es im ersten „Jurassic Park“-Film noch ein eher bescheidener Zoo, im ersten „Jurassic World“ schon ein riesiger Vergnügungspark, sind die Absichten der Menschen diesmal sogar hehrer Natur – zumindest im Ansatz. Um ein Mittel gegen Herzprobleme zu entwickeln organisiert Martin Krebs (Rupert Friend), Manager eines Pharma-Unternehmens, eine Expedition. Bei drei Dinosaurier-Arten, einer im Wasser, einer in der Luft und einer an Land, soll der Paläontologe Henry Loomis (Jonathan Bailey) Blut abzapfen, damit aus dem Stoff ein neues Wunder-Medikament wird. Für Geleitschutz sorgt die erfahrene Söldnerin Zora Bennett (Scarlett Johansson), die ihren alten Kumpel Duncan Kincaid (Mahershala Ali) engagiert, der die Crew mit seinem Boot auf die einsame Insel bringt, wo die Dinosaurier hausen.
Auf dem Weg sammelt man eine Familie mit Migrationshintergrund auf, die unweit der Insel Schiffbruch erlitten haben und vor allem dafür sorgen, dass sich mit Isabella (Audrina Miranda) auch eines der unvermeidlichen kleinen Kinder unter die Dinosaurier mischt, die in keinem Jurassic-Film fehlen dürfen.
Es kommt natürlich wie es kommen muss, das Blutabnehmen bei den Dinosauriern erweist sich als schwieriger als geplant (wer hätte das gedacht?!), zudem sind die Dinosaurier auf der Insel mutiert, denn einst führten hier überambitionierte Wissenschaftler reichlich unverantwortliche Experimente durch.
Was war das für ein Moment, als im ersten Jurassic Park“-Film 1993 zum ersten Mal gigantische Brontosaurier in bis dahin nicht für möglich gehaltener Computertechnik über die Leinwand stolzierten. Ein typischer Steven Spielberg-Moment, in dem nicht nur die Filmfiguren mit offenen Augen auf das starrten, was sich da vor ihnen auftat, sondern mit ihnen auch der Zuschauer. Solche Momente zu reproduzieren gelingt Gareth Edwards nur im Ansatz, auch wenn es dank mutierter Dinosaurier im nun siebten Teil der Reihe noch größer und extremer wird: Statt eines T-Rex gibt es nun einen mutierten D-Rex vor dem es davonzurennen gilt.
Routiniert wirkt „Jurassic World: Die Wiedergeburt“, variiert die seit nunmehr über 30 Jahren bekannten Muster, allerdings nie auf überraschende Weise. Wer Dinosaurier mag, der kann hier nichts falsch machen, Preise für Originalität wird der siebte Jurassic-Film allerdings gewiss nicht gewinnen.
Michael Meyns