M3GAN 2.0

Der erste Teil war ein immenser Erfolg, auch wenn er nur eine in jeder Beziehung vorhersehbare Geschichte um einen Killerroboter erzählte. Aber als Horrorfilm traf er den Nerv des Publikums. Das Sequel ist zum ersten Teil nun das, was „Aliens“ zu „Alien“ war. Aus dem Horror-Stoff wird ein Actionreißer, und das hat „M3GAN 2.0“ ganz gutgetan.

 

Über den Film

Originaltitel

M3GAN 2.0

Deutscher Titel

M3GAN 2.0

Produktionsland

USA

Filmdauer

120 min

Produktionsjahr

2025

Regisseur

Johnstone, Gerard

Verleih

Universal Pictures International Germany GmbH

Starttermin

26.06.2025

 

Das Militär setzt den Killerroboter Amelia erstmals ein, aber es zeigt sich: Die Maschine hat einen eigenen Willen und einen Plan, wie sie ihre eigene Existenz sichern kann. Das FBI untersucht Gemmas Haus, weil sie als Schöpferin von M3GAN verdächtigt wird, die Pläne verkauft zu haben. Da Amelia aber auch jeden tötet, der mit ihrer Erschaffung zu tun hatte, lässt sich Gemma darauf ein, die im Cyberspace lebende M3GAN mit einem neuen Körper zu versehen. Nur ein Killerroboter kann einen Killerroboter erledigen.

So wie Arnold Schwarzenegger einst vom ersten zum zweiten Teil der „Terminator“-Reihe die Seite wechselte und einer der Guten war, ist es nun auch bei M3GAN 2.0. Nur dass es hier kein neues Modell ist, sondern die alte M3GAN wieder da ist – wenn auch später mit neuem Körper (und einem amüsanten Dialog, wieso dieser jetzt größer ist). Das Faszinierende daran: Sie hat sich weiterentwickelt, eine künstliche Lebensform, die lernt, aber auch emotional wächst. Das macht M3GAN zu einer weit interessanteren Figur als den Terminator. Denn sie weiß um das, was sie getan hat, und dass es falsch war. Die größte charakterliche Reise in diesem Film macht tatsächlich ein Roboter durch.

Wo der erste Teil in Richtung Horror ging, steht hier Action ganz und gar im Vordergrund. Wenn Amelia gegen Menschen kämpft, aber auch im Kampf gegen ihresgleichen. Dazu gibt es Momente, die fast schon absurd sind, aber im Kontext der Geschichte funktionieren, etwa dann, wenn der Film eine Hommage an Disney-Werke mit ihrem Hang zum Musical-Einsatz persifliert. Derartiges hätte man bei M3GAN 2.0 gar nicht erwartet, und wird dadurch immer wieder positiv überrascht.

Dieses Sequel erfindet sich neu, ist keine bloße Wiederholung des Vorgängers, sondern von konsequentem Weiterdenken geprägt, mit einer lernfähigen KI, die eigene Fehler zugeben kann, aber auch mit einem MacGuffin, hinter dem letztlich alle her sind, der noch ganz andere KI-Implikationen mit sich bringt. Und all das verpackt Autor und Regisseur Gerard Johnstone in einen rasanten Sci-Fi-Action-Streifen, der über knapp zwei Stunden keine Langeweile aufkommen lässt.

 

Peter Osteried

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