Filme wie „Monster Summer“ gibt es nicht mehr häufig. Vielleicht sind sie aus der Zeit gefallen, vielleicht muss man sie aber auch wiederentdecken. Filme wie „Die Goonies“ oder „Stand By Me“. Familienfilme, die ein bisschen gruselig sind, ein bisschen Abenteuer beinhalten, die einfach nostalgisches Flair haben.
Über den Film
Originaltitel
Monster Summer
Deutscher Titel
Monster Summer
Produktionsland
USA
Filmdauer
97 min
Produktionsjahr
2024
Produzent
Pictures,Nickel City;Group,Novo Media; Pictures, Pasttime
Regisseur
Henrie, David
Verleih
Splendid Film GmbH
Starttermin
19.06.2025
1997: Noah möchte wie sein verstorbener Vater Autor werden. Er sucht die Insel immer nach spannenden Geschichten ab. Die spannendste präsentiert sich ihm, als sein Freund Ben fast ertrinkt und danach nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Die Strömung soll ihn rausgezogen haben, heißt es, seine Freundin hat es aber anders erlebt. Eine Hexe hat sich seiner bemächtigt. Noah ist überzeugt, dass eine Hexe in dem Ort ihr Unwesen treibt und Jagd auf Kinder macht. Mit seinen Freunden, vor allem aber mit der Hilfe des pensionierten Polizisten Gene sucht er nach der Hexe …
Regisseur David Henrie hatte ein ganz spezielles Ziel mit seinem Film. Er wollte einen Film machen, der wie die war, die er selbst in seiner Kindheit gesehen hatte. Einen Familienfilm, wenn auch einen relativ ernsten und leicht gruseligen im Stil der Achtzigerjahre. In seinem Film sollten nicht nur Kids die Hauptrollen spielen, sondern auch das Zielpublikum sein.
Der in Southport, North Carolina, im Jahr 2023 gedrehte Film ist auch genau das. Für jüngere Zuschauer ist er etwas ganz Neues, ältere Semester werden ein angenehmes Gefühl von Nostalgie erleben. Und mittendrin: Mel Gibson in einer wunderbaren Altersrolle.
Erst ist er der eigenbrötlerische Griesgram, um den sich Gerüchte ranken, weswegen Kids das Betreten seines Grundstücks als Mutprobe sehen, dann der Polizist mit tragischer Hintergrundgeschichte, der durchaus zu grimmigem Humor fähig ist. Er ist aber nicht das einzig bekannte Gesicht. Lorraine Bracco spielt eine B&B-Bewohnerin, die Noah im Verdacht hat, die Hexe zu sein.
Und Kevin James („King of Queens), der in den Credits am Anfang des Films gar nicht genannt wird, ist der Herausgeber der örtlichen Zeitung. Er hat aber nur drei relativ kurze Szenen, davon eine mit Mel Gibson. Das junge Ensemble ist durchwegs gut, allen voran Mason Thames (sein Mel-Gibson-Lieblings-Film ist „Was Frauen wollen“, was Gibson mit einem „Das ist ein guter Film“ quittierte), der trotz jungen Jahren erstaunlich vielseitig agiert.
Es gibt ein paar Szenen, die haben ganz leichten Grusel zu bieten. Nichts, das Gänsehaut machen oder verstören würde, aber der Altersschiene angemessen. Man könnte „Monster Summer“ auch als einen Film im Stil der R.L.-Stine-Geschichten rund um „Gänsehaut“ sehen. Sicher, ein älteres Publikum wird hier wohl kaum Horror-Feeling haben und auch ein paar der Drehbuchschwächen erkennen, aber das ändert nichts an der Leichtherzigkeit und dem sympathischen Spirit dieses Monstersommers.
Peter Osteried