Neue Geschichten vom Pumuckl

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Eigentlich sollte der Pumuckl ja nur ins Fernsehen kommen, aber Constantin war von den Folgen der neuen Serie so angetan, dass man drei davon auch im Kino präsentieren wollte. Ein richtiger Film ist das nicht, aber es sind drei schöne Geschichten, die zeigen, wie der Pumuckl zu seinem neuen Meister Eder kommt. Das Schöne daran: Es wird auch der alten Serie gedacht.

Webseite: https://constantin.film/news/hurra-hurra-der-pumuckl-ist-wieder-da-exklusive-kino-preview-fuer-neue-geschichten-vom-pumuckl-ab-26-oktober-2023-im-kino/

Deutschland 2023
Regie: Marcus H. Rosenmüller
Buch: Moritz Binder, Katharina Köster
Darsteller: Maximilian Schafroth, Florian Brückner, Hans Clarin

Länge: 75 Minuten
Verleih: Constantin
Kinostart: 26. Oktober 2023

FILMKRITIK:

Florian Eder und seine Schwester wollen die alte Werkstatt ihres Onkels Franz verkaufen. Aber dann entdeckt der ebenfalls als Schreiner tätige Florian den Kobold Pumuckl, der wie einst am Leim kleben bleibt. Der Verkauf ist bald passé, denn Florian möchte die Werkstatt seines Onkels übernehmen, was auch dem Klabautermann sehr recht ist. Der hat aber immer noch nicht verstanden, wieso der alte Meister Eder nicht zurückgekommen ist.

„Neue Geschichten vom Pumuckl“ ist eine sehr vergnügliche Serie, die auch im Dreierpack im Kino gut funktioniert. Weil die episodische Struktur nicht stört. Im Gegenteil, sie erlaubt, die Figuren in den unterschiedlichsten Situationen zu zeigen. In der ersten Folge gestaltet man einiges so, wie es damals schon mit Gustl Bayrhammer war.

Direkt danach wird dem alten Eder auch gedacht – mit einem Bild des Meisters, aber auch einem Besuch am Grab. Was dabei besonders gut gelingt: Der Humor wird ernsthaft unterfüttert, weil Pumuckl nicht wirklich versteht, dass man nicht mehr zurückkommt, wenn man tot ist. Es ist gut, dass über den Verlust nicht einfach hinweggegangen wird, sondern so auch einem jungen Publikum gezeigt wird, wie man damit umzugehen beginnt.

Florian Brückner ist ein würdiger Nachfolger von Gustl Bayrhammer. Keine leichte Aufgabe, aber eine, die der Schauspieler bestens gemeistert hat. Sehr schön ist auch, wie der Look der alten Serie eingefangen wird, von Eders Werkstatt bis zum Pumuckl. Der ist klassisch animiert, was aus heutiger Sicht etwas aus der Zeit gefallen ist, aber auch sehr charmant daherkommt, insbesondere bei der direkten, körperlichen Interaktion von Mensch und Kobold.

Bei der Kinofassung ist Hans Clarin ist Pumuckl zu hören, beim Debüt der Serie im Dezember bei RTL+ kann der Zuschauer wählen – zwischen Clarin und Maximilian Schafroth. Aber wie kommt es überhaupt, dass der schon vor langer Zeit verstorbene Clarin zu hören ist? Die KI macht es möglich. Schafrath spielte Pumuckl und legte die Interpretation der Dialoge so an, wie Clarin die Figur einst geprägt hat. Dann wurde dieses Schauspiel genommen und mit Hilfe Künstlicher Intelligenz wurde die Stimme von Hans Clarin geformt. Das Ergebnis ist erstaunlich, als ob der große Clarin noch selbst aktiv geworden wäre.

 

Peter Osteried