Ratatouille

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Die Animationshitschmiede Pixar erzählt in ihrem achten Langfilm die Geschichte einer Ratte, die im Herzen von Paris zum Starkoch avanciert. Ein Film, der stets den richtigen Nerv trifft und den man ohne Einschränkung als Meisterwerk des modernen Kinos bezeichnen darf.

Webseite: www.movie.de

USA 2007
Regie: Brad Bird
Originalstimmen: Patton Oswalt, Ian Holm, Lou Romano, Brian Dennehy, Peter O'Toole, Brad Garrett, Janeane Garofalo
110 Minuten
Verleih: Buena Vista
Kinostart: 03.10.2007

PRESSESTIMMEN:

 

Eine wunderbare Trickkomödie, genaue jene Mischung aus Humor, Sentiment und Spannung,d ie man in aktuellen US-Filmen sonst meist vergeblich sucht. Wer war noch mal Micky Maus?
Der Spiegel

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FILMKRITIK:

„Jeder kann kochen!“ Eine Einschätzung, die man nicht anzweifeln mag, hat doch kein geringerer als Starkoch Auguste Gusteau diese einst so trefflich formuliert. Zu Lebzeiten ein wahres Idol in der Küche, Verfasser eines gleichnamigen Buches und Inhaber eines Restaurants, welches seinen legendären Ruf weit über die Grenzen von Paris genießt, weilt der 5-Sterne-Chefkoch seit jüngster Zeit nicht mehr unter den Lebenden. Ein Verlust, der nicht zuletzt dem kleinen Remy nahe geht, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einer seiner größten Verehrer war und ist. Ein Nagertier, das sich nicht allein durch sein über die Maßen feines Riechorgan von dem Rest der Rattenfamilie abzuheben vermag, sondern das überdies die plumpe Aufnahme von Nahrung im besten Sinne Gusteaus kultiviert hat. Ein Feinschmecker, der sich zu Recht zu Höherem berufen fühlt und am liebsten selbst den Kochlöffel schwingen würde.

So will es dann wohl das Schicksal, dass es den kleinen Nager direkt in das Mekka der Haute Cuisine verschlägt und er sich ausgerechnet im Restaurant seines großen Vorbildes wieder findet. Damit nicht genug, macht die Ratte Bekanntschaft mit dem neuen Küchenjungen Linguini, dem seinerseits jegliches Talent zum Kochen abgeht. Schnell findet man eine ausgeklügelte Form der unmissverständlichen Kommunikation und bildet sodann eine Zweckgemeinschaft, die die kulinarische Welt von Paris in helle Aufruhr versetzt. Ein neuer Stern scheint am Kochhimmel aufgegangen. Ein Meister seines Faches, der Gusteaus Ausspruch - „Jeder kann kochen!“ - mehr als nur bestätigt.

Die Animationshitschmiede Pixar hat wieder zugeschlagen. Unter der Regie von Brad Bird („Die Unglaublichen“) kommt der nunmehr achte Langfilm der CGI-Fabrik in die Kinos. Erneut stellt Pixar unter Beweis, dass sie in dem beliebten Genre des Animationsfilms eine Klasse für sich darstellen. So wird mit „Ratatouille“ ein Film abgeliefert, den man ohne Einschränkung als Meisterwerk des modernen Kinos bezeichnen darf. Ein allzu selten gewordenes Filmvergnügen, bei dem von Anfang bis Ende einfach alles stimmt.

Die Animationen sind bis in die kleinste Rattenhaarspitze an Brillanz nicht zu übertreffen. Mit viel Liebe zum Detail wurde hier wieder einmal ein neuer Maßstab gesetzt. Die Geschichte ist durch einen feinsinnigen und pointierten Humor geprägt, der die mitunter allzu alberne Filmkonkurrenz locker in ihre Schranken verweist. Einfühlsam und anrührend ist die Erzählung, ohne dabei jemals dem Kitsch anheim zu fallen. Ein Film, der durch die perfekte Balance und das sichere Timing stets den richtigen Nerv trifft. Ein Werk, das sowohl kleine als auch große Zuschauer im besten Sinne zu unterhalten vermag und selbst das - durch zu viele banale Filme - leiderprobte Kritikerherz höher schlagen lässt.

Wer im Fortsetzungswahn des aktuellen Kinojahres bereits den Glauben daran verloren hat, durch einen wahrhaft originellen und intelligenten Film überrascht zu werden, der darf sich auf den rattenscharfen Leinwandleckerbissen aus dem Hause Pixar freuen. Bon Appetit!

Gary Rohweder