Role Play

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Das Rad neu erfindet „Role Play“ nicht. Die Geschichte eines Ehepaars, bei dem einer ein Geheimnis vor dem anderen hat, war schon zu Zeiten von „True Lies“ nicht gänzlich neu. Während Arnold Schwarzenegger dort ein Agent war, ist Kaley Cuoco hier nun eine Auftragskillerin, deren Deckung auffliegt. Was folgt: Auch nichts grundsätzlich Neues, aber vergnüglich ist der Film schon. Besonderes Highlight: Bill Nighy.

Webseite: https://www.studiocanal.de/title/role-play-2024/

USA 2023
Regie: Thomas Vincent
Buch: Seth W. Owen
Darsteller: Kaley Cuoco, David Oyelowo, Bill Nighy

Länge: 100 Minuten
Verleih: StudioCanal
Kinostart: 4. Januar 2024

FILMKRITIK:

Emma ist eine Auftragskillerin, was ihr Mann Dave aber nicht weiß. Der denkt, sie ist beruflich viel unterwegs, wenn sie wieder mal loszieht, um jemanden zu erledigen. Eigentlich wollte sie schon längst aussteigen, aber sie braucht das Geld, um ihre Familie zu schützen, da nicht nur die Strafverfolgungsbehörden, sondern auch eine Geheimorganisation hinter ihr her sind. An ihrem Jahrestag beschließen Emma und Dave ein Rollenspiel. Sie wollen sich in einer Hotelbar als Fremde begegnen, doch da wird Emma von einem anderen Killer erkannt …

Im Grunde ist „Role Play“ der perfekte Date-Film – ein Kinostart rund um den Valentinstag wäre da wohl zielführender gewesen. Denn der Film bietet für alle etwas: Er hat Herz, ein bisschen Romantik, Humor und auch schöne Actioneinlagen. Getragen wird der Film von Kaley Cuoco, die ungewohnt cool und schlagfertig daherkommt, aber auch von David Oyelowo, der wunderbar den nichtsahnenden und überraschten Mann spielt. Die Chemie der Beiden ist gut.

Die Story ist natürlich streng nach Formel gestaltet, bis hin zum Ende, so dass sich nichts Überraschendes oder wirklich Originelles ergibt. Formeln haben aber auch ihre Berechtigung, weil sie in der Regel funktionieren, und hier noch mehr, weil das Ensemble so gut ist. Der heimliche Star des Films ist Bill Nighy, der sich am Anfang an Kaley Cuoco in der Bar heranpirscht. Der Humor ist hier unschlagbar gut, die Dialoge sind es auch, weil sie vor Zweideutigkeiten nur so sprühen. Im Grunde ist es bedauerlich, dass Nighys Part nicht größer ist, da er besonders im Zusammenspiel mit dem Duo Cuoco und Oyelowo einfach umwerfend ist.

„Role Play“ ist eine flott erzählte Action-Komödie mit einer Geschichte, die auch als ernsthafter Thriller funktioniert hätte, in der hier dargebotenen Form jedoch deutlich mehr Schwung hat.

Natürlich ist das kein Film, an den man sich lange erinnern würde. Aber er ist ideal, wenn man im Kino eine vergnügliche Zeit haben will – insbesondere als Paar, weil „Role Play“ die Art Film ist, auf die man sich leicht einigen kann, bietet sie doch für den Zuschauer etwas.

 

Peter Osteried