Wenn Talente wie Ari Aster als einer der ausführenden Produzenten oder Cate Blanchett, Charles Dance und Alicia Vikander vor der Kamera beteiligt sind, dürfte man eigentlich einen zumindest interessanten Film erwarten. Aber diese zahnlose Satire über die Führer der G7, die während einer möglichen Apokalypse allein im Wald herumstreunen, ist leider alles andere als unterhaltsam.
Webseite: https://plaionpictures.com/
USA 2024
Regie: Evan Johnson, Galen Johnson, Guy Maddin
Buch: Evan Johnson, Galen Johnson, Guy Maddin
Darsteller: Cate Blanchett, Roy Dupuis, Denis Ménochet, Alicia Vikander, Charles Dance
Länge: 104 Minuten
Verleih: Plaion Pictures
Kinostart: 17. April 2025
FILMKRITIK:
Im deutschen Dankerode treffen sich die Führer der G7-Staaten fürs Gespräch. Sie ziehen sich in ein Sommerhaus zurück. Während sie noch essen, trinken und reden, merken sie gar nicht, dass alle Bediensteten verschwinden. Sie sind ganz allein und beschließen, sich auf den Weg durch den Wald zu machen, hin zu einer Fähre, die sie zurück in die Zivilisation bringen soll. Aber an den Rändern des Walds geschehen merkwürdige Dinge. Zombies, Monster oder ähnliches streifen hier herum. Könnte die Apokalypse eingetreten sein?
Der Film möchte eine Satire sein. Nur worauf genau, ist unklar. Auf die Führer der freien Welt, ihre Beziehung zueinander und wie sie die Welt sehen? Auf die Politik des Westens, die anhand dieser Gestalten eher egoistischer Natur ist? Auf die Politik als Ganzes? Kurz gesagt, man weiß es nicht, denn dieser mäandernde Film ist bar jeder Aussage. Im Grunde mutet es an, als hätte man eine Produktion der Trash-Firma Troma vor sich – nur ohne Splatter, ohne Humor und mit ein paar echten Stars. Wieso sich Cate Blanchett, Charles Dance und Alicia Vikander (letztere spricht nur unverständliches Radebrech) hierfür hergegeben haben, bleibt schleierhaft.
Sie passen sich dem Niveau des Films auch an. Blanchett agiert als deutsche Kanzlerin mit einem Akzent, der mal stärker, mal schwächer ausgeprägt ist, Charles Dance nutzt als amerikanischer Präsident britischen Akzent (was die Filmemacher explizit so wollten) und Vikander wäre ohne Untertitel ohnehin nicht zu verstehen. Im Wald gibt es dann noch „Bog People“, aber auch ein riesiges Gehirn, das irgendwann in Flammen steht. Klingt sinnbefreit, ist es auch. „Rumours“ weiß schlicht und ergreifend nicht, was er eigentlich sein will. Es passiert auch nichts. Die Anführer der freien Welt stiefeln durch den Wald und sinnieren darüber, was passiert sein könnte. Am Ende ist man ebenso schlau wie am Anfang.
Was man von diesem Film mitnimmt: Politiker sind auch nur Menschen und so ziehen sich die deutsche Kanzlerin und der kanadische Premier in die Büsche zum Poppen zurück. Das kommt übrigens aus dem Nichts. Aber das ist wohl auch das Stichwort für diesen Film. Er ist einfach nichts, und das in jeder Beziehung.
Peter Osteried