The Dive

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Drei Jahre nach dem skandinavischen „Breaking Surface“ gibt es nun also mit „The Dive“ das deutsche Remake. Die Frage ist: Warum? Welche Daseinsberechtigung hat ein derartiges Remake, das noch dazu dem Original fast wie ein Ei dem anderen gleicht? Es geht um zwei Schwestern, die gemeinsam tauchen, als ein Unglück passiert und eine von ihnen unter Wasser festsitzt.

Webseite: https://www.wildbunch-germany.de/movie/the-dive

Deutschland 2023
Regie: Maximilian Erlenwein
Buch: Maximilian Erlenwein, Joachim Hedén
Darsteller: Louisa Krause, Sophie Lowe, Stella Uhrig

Länge: 91 Minuten
Verleih: Wild Bunch Germany
Kinostart: 7. Dezember 2023

FILMKRITIK:

Zwei Schwestern, die ihre Probleme miteinander haben, begeben sich auf einen Tauchtrip. Der soll sie eigentlich wieder zusammenschweißen, was er auf eigentümliche Art und Weise auch tut. Denn es kommt zu einem Unglück, wegen dem eine der Schwestern unter Wasser festsitzt. Während ihr die Luft langsam ausgeht, setzt die andere Schwester alles daran, sie zu retten – inklusive ein paar recht hanebüchener Ideen.

Kennt man „Breaking Surface“ nicht, mag „The Dive“ noch ein wenig spannender sein. So jedoch kann man nicht umhin zu bemerken, dass abgesehen von der Location und den Schauspielern nicht wirklich viel neu ist. Im Gegenteil: Was geblieben ist, sind auch Dialoge zum Fremdschämen, und das in Situationen, in denen jede Sekunde kostbar ist. Da geht die Luft langsam aus, aber man verschwendet sie für fruchtlose Diskussionen über die Vergangenheit. Überhaupt sind die Dialoge alles andere als wohlgeformt. Der Film schwächelt hier, bei der Geschichte sieht es nicht viel anders aus.

Sicher, rein oberflächlich betrachtet, gibt es hier schon ein durchaus funktionierendes Spannungsfeld. Wenn man rein gar nicht über die Geschichte nachdenken will, kann man sich vielleicht mitreißen lassen. Aber das ändert nichts daran, dass die minimalistische Geschichte nicht viel zu bieten und vor allem auch Schwierigkeiten hat, die ohnehin ökonomische Laufzeit von gut 90 Minuten sinnvoll zu füllen.

Die Grundidee ist gut. Das war sie auch vor drei Jahren schon, aber der Rest kann da nicht mithalten. Am meisten nimmt letztlich Wunder, wieso gerade ein Film wie „Breaking Surface“ so schnell ein Remake bekommen hat – insbesondere auch in einem Land, in dem die Synchronisationskultur hoch ist, was heißt, dass ein Mehrwert durch einheimische Schauspieler nicht gegeben ist, da man auch problemlos das Original schauen kann. In dem Sinne gilt: Den Kinogang kann man sich eigentlich sparen und stattdessen „Breaking Surface“ zu Hause gucken. Der sieht zudem mit seiner blau-kalten Farbpalette etwas besser aus, da diese gefühlsmäßig besser zur Geschichte passt.

 

Peter Osteried