Watermark

Wasser: Kein Element ist so Lebensnotwendig, scheint gleichzeitig unerschöpflich und wird doch langsam aber sicher knapp. Jennifer Baichwal und Edward Burtynsky reißen in ihrer Dokumentation „Watermark“ einen Wust an Themen rund ums Wasser an und beeindrucken vor allem mit oft spektakulären Bildern.

Webseite: www.watermark.senator.de

Kanada 2013 – Dokumentation
Regie, Buch: Jennifer Baichwal, Edward Burtynsky
Länge: 90 Minuten
Verleih: Senator, Vertrieb: Central
Kinostart neu: 15. Mai 2014

 

Über den Film

Originaltitel

Watermark

Deutscher Titel

Watermark

Produktionsland

CAN

Filmdauer

92 min

Produktionsjahr

2013

Produzent

de Pencier, Nick

Regisseur

Baichwal, Jennifer

Verleih

Starttermin

14.12.2014

 

PRESSESTIMMEN:



"Eine Meditation über den atemberaubenden Überfluss der Natur und einen schwindenden Rohstoff."
KulturSPIEGEL

FILMKRITIK:



Vor einigen Jahren arbeiteten die Dokumentarfilmerin Jennifer Baichwal und der Fotograf Edward Burtynsky bei der Dokumentation „Manufactured Landscapes“ zusammen. Damals blieb der Fotograf vor der Kamera, nun ist er Teil eines Regieduos, dass durch Baichwals Mann Nicholas de Pencier vervollständigt wird, der als Kameramann für die spektakulären Aufnahmen verantwortlich ist, die „Watermark“ in erster Linie bemerkenswert machen.

Es beginnt spektakulär: Gigantische Wellen sind zu sehen, die mit tosendem Dröhnen an eine Kaimauer schlagen. Dann ein harter Schnitt und man befindet sich im ausgetrockneten Bett des Colorado Rivers, in dessen Boden sich Furchen gegraben haben, die von ebensolcher Schönheit sind, wie das vorhergesehene Wasser. Ein wenig erinnert diese Ästhetisierung von Landschaften, von der Welt und ihrer Elemente, an die Filme von Werner Herzog, der oft dort erhabene Schönheit fand, wo andere nichts sahen.

Im Laufe der 90 Minuten von „Waterwork“ werden Baichwal & Burtynsky noch viele weitere spektakuläre Bilder zeigen: Mittelalterliche Stufenbrunnen im Norden Indiens, eine Wasserzeremonie am Ganges, wo Hunderttausende ein reinigendes Bad im Fluss nehmen, Bilder vom Bau eines gigantischen Staudamms in China inklusive eindrucksvoller Zeitraffer Aufnahmen von der Flutung eines Tales, dem langsamen Verschwinden von Orten der Zivilisation.

Es sind allesamt Orte, die Burtynsky für sein jüngstes Projekt besucht hat, den Fotoband „Water“, der zeitgleich mit der Weltpremiere dieses Films veröffentlicht wurde. Doch welchen Sinn haben Aufnahmen, die Burtynsky beim Betrachten von Kontaktabzügen zeigen oder beim Gespräch mit seinem Verleger? Denn eine Dokumentation über die Herstellung eines aufwändigen Bildbandes will „Watermark“ nicht sein. Als Dokumentation über Formen der Wasserverschwendung und anderer ökologischer Aspekte ist er aber auch nur bedingt gelungen.

Immer wieder werden zwar Interviews mit Betroffenen eingeschoben, sieht man etwa die enorm wasserintensive und extrem wasserverschmutzende Lederproduktion in Dhaka in Bangladesch. Doch solche Momente stehen neben Aufnahmen von einem Weltcup im Surfen an der kalifornischen Küste, die wiederum von Bildern eines gigantischen Springbrunnensystems in Las Vegas gefolgt werden.

Manche Bezüge funktionieren auf subtile Weise, durch bloße Gegenüberstellung: Wenn man  etwa die Wasserzeremonie in Indien und die Siegerzeremonie beim Surfen vergleicht, die auf ganz unterschiedliche, im Kern aber doch ähnliche Weise dem Wasser huldigen. Zu Schade, dass Baichwal & Burtynsky abgesehen von solchen Momenten immer wieder auf allzu didaktische Szenen zurückgreifen und nicht mehr den spektakulären Bildern vertrauen, die „Watermark“ zumindest optisch zu einer der beeindruckendsten Dokumentation der letzten Jahre macht.
 
Michael Meyns

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