Wow! Nachricht aus dem All

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Sollte man bei Filmen für Kinder andere Maßstäbe ansetzen, als bei erwachsenem Kino? Vielleicht, aber eines sollte doch für alle Filme gelten: die innere Logik muss stimmen. Bei einem Film für Kinder vielleicht sogar noch mehr, weil die weit gnadenloser darin sind, solche Fehler zu sehen und zu benennen – und davon gibt es einige. Erzählt wird von zwei Kids, die versehentlich mit einer ESA-Rakete ins All fliegen, und natürlich von einer Nachricht aus dem All.

Webseite: https://constantin.film/kino/wow-nachricht-aus-dem-all/

Deutschland 2023
Regie: Felix Binder
Buch: Marc Meyer
Darsteller: Ava-Elizabeth Awe, Felix Nölle, Ronald Zehrfeld

Länge: 90 Minuten
Verleih: Constantin Film
Kinostart: 14. Dezember 2023

FILMKRITIK:

Billie und Dino glauben an Aliens. Sie haben auf dem Schrottplatz seines Vaters auch einen Funkturm errichtet, mit dem sie ein außerirdisches Signal empfangen haben. Glaubt ihnen erstmal keiner, aber als Billie an die ESA schreibt, werden die beiden Kids zu einem Raketenstart eingeladen. Natürlich nur zum Zusehen, aber die beiden geraten in die Rakete und fliegen ins All. Während man auf der Erde daran arbeitet, die beiden zurückzubringen, gibt es auch Saboteure. Denn es geht nicht nur um die Kinder, es geht um eine Entdeckung von immensem Ausmaß.

Sieht man von der Begegnung mit den Aliens ab, dann ist „Wow! Nachricht aus dem All“ auch nicht viel anders als der Teenie-Film „SpaceCamp“ aus den 1980er Jahren. Nur weniger ernsthaft und mit mehr Gesang, da Billie überzeugt ist, dass gesungene Nachrichten weit besser ihr Ziel erreichen.

Die Kids schlagen sich ganz gut, das erwachsene Ensemble auch, aber der Film arbeitet sich an zu vielen Baustellen ab. Die sinistren Männer im Hintergrund sind einen Tick zu viel, die Rettung der Kids allein hätte schon für genügend Spannungspotenzial gesorgt.

Was etwas übel aufstößt, ist der Umstand, dass man sich um die Logik nicht scherte. Die Kinder sind in dem Raumschiff und was geschieht? Man erklärt ihnen erstmal, wo sie ESA-Anzüge finden. Wohlgemerkt in ihrer Größe. Und dann: Wieso gibt es eine solche Ladung überhaupt auf einem unbemannten Flug, bei dem jedes Kilogramm mehr an Gewicht zählt. Man sieht schon, der Film macht es sich oft sehr leicht, und das sind nur zwei Beispiele. Reichlich andere gibt es auch noch. Beispiel gefällig: Der eine Vater kriegt nicht Zugang zum ESA-Controll-Room, der andere mitsamt prolliger Frau und zwei Hunden stürmt einfach rein. Warum? Weil den Machern scheinbar nichts Besseres eingefallen ist.

Die Effekte sind meist gut. Schlecht animiert sind jedoch die Fressalien an Bord der Internationalen Raumstation. An und für sich kein schlechter Kinderfilm, aber halt einer, der sein Publikum für dümmer hält, als es ist.

 

Peter Osteried