AG Kino gratuliert neuer Bundesregierung und Kulturstaatsminister Weimer zum Amtsantritt

Die AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. gratuliert Bundeskanzler Friedrich Merz, Kulturstaatsminister Wolfram Weimer und der gesamten gestern ernannten Bundesregierung zum Amtsantritt. Die unabhängigen Kinos verbinden mit dem Regierungswechsel große Hoffnungen, dass die Filmreform entschlossen umgesetzt und der Stillstand bei den Kinoförderungen beendet wird, um die dringend erforderlichen Wachstumsimpulse in der Branche freizusetzen.

Christian Bräuer, Vorstandsvorsitzender der AG Kino – Gilde:
„Das starke Bekenntnis zum Kulturort Kino und die Zusage verlässlicher Förderprogramme für Investitionen und kulturelle Vielfalt in Stadt und Land im Koalitionsvertrag begrüßen wir ausdrücklich. Es zeigt, dass die neue Koalition die vielfältigen Funktionen der Kinos als gesellschaftliche, wirtschaftliche und demokratische Eckpfeiler unserer Gesellschaft anerkennt.“

Nach dem halbjährigen politischen Stillstand drängt die Zeit. Die Filmreform muss zeitnah vollendet werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Film- und Kinostandorts zu sichern. Da derzeit beide Säulen der Kinoförderung – die Programm- wie die Investitionssäule – auf Eis liegen, sind zwei Komponenten für die Kinos prioritär: Zum einen bedarf die im Filmförderungsgesetz gestrichene Kinoreferenzförderung dringend einer Nachfolge mit der geplanten Kinoprogrammprämie. Gleichzeitig ist die Fortsetzung des von den Bundesländern kofinanzierten Zukunftsprogramms Kino unverzichtbar, das sich in den vergangenen Jahren als Innovationskatalysator unabhängiger Kinos erwiesen hat.

In einer Zeit zunehmender globaler Krisen und gesellschaftlicher Polarisierung beobachten die Programmkinos ein beachtliches generationenübergreifendes Interesse am unabhängigen Kino. Die Wettbewerbsfähigkeit der Filmkunsttheater muss gerade jetzt gestärkt werden, damit sie als kulturelle Ankerpunkte und Wirtschaftsfaktoren in den Regionen bestehen können. Als Orte, die wie kaum eine andere Kunstform Vielfalt und Meinungspluralität abbilden, werden Kinos als gemeinschaftsstiftende Institutionen mehr denn je gebraucht.

Mit der breiteren Anwendung von Künstlicher Intelligenz, der Dominanz globaler Tech- und Mediengiganten, geopolitischen Disruptionen und den absehbaren Handelsbarrieren nehmen die Herausforderungen und der Anpassungsbedarf auch in der Film- und Kinobranche schon jetzt zu. Vor diesem Hintergrund ist die Förderung europäischer Filme und der wirtschaftlichen sowie künstlerischen Wertschöpfungskette, aus der sie hervorgehen, dringlicher denn je. Die kulturelle und wirtschaftliche Souveränität der Länder Europas hängt maßgeblich davon ab. Die AG Kino – Gilde steht bereit, als verlässlicher und kompetenter Partner die Filmreform weiterzuentwickeln und ihre Expertise einzubringen.

Besondere Glückwünsche richtet die AG Kino – Gilde an den neuen Kulturstaatsminister Wolfram Weimer. „Für die Ausübung dieses bedeutenden Amtes wünschen wir Ihnen viel Kraft, Glück, Erfolg und Freude im Dienste unseres Landes und seiner Kultur,“ so Christian Bräuer.

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