In dieser Woche findet in Berlin das internationale Arthouse Cinema Training (ACT) statt. Es bringt 50 Kinobetreibende aus 29 Ländern für 6 Tage zu Workshops, Hearings und Arbeitsgruppen zusammen. Gestern Abend startete das Programm mit einem großen Empfang, an dem auch die Förderer des Medienboard Berlin-Brandenburg, der FFA und Vertreter des Landes Berlin teilnahmen, die die internationalen Gäste willkommen hießen.
Das Arthouse Cinema Training wird seit über 20 Jahren vom Internationalen Arthouse Kinoverband CICAE organisiert. Seit vergangenem Jahr findet es in Partnerschaft mit dem deutschen Verband AG Kino – Gilde in Berlin statt. Für die Stadt, die sich auch gerne als Kinowelthauptstadt tituliert, ist es ein besonderes Ereignis, denn anders als z.B. zur Berlinale steht hier nicht der Film, sondern die Kinos als Orte für den Film im Fokus.
Die Teilnehmer sind sowohl junge Kinobetreibende, Programmverantwortliche oder Theaterleiter, aber auch erfahrene Kinomacher, die sich hier neue Impulse für ihre Arbeit holen. Die Themen reichen von innovativer Programmgestaltung, Publikumsentwicklung und Marketing über Datenanalyse, Geschäftsplanung, Budgets und Fundraising, bis hin zu aktuellen technologische Entwicklungen im Kinobereich, Nachhaltigkeit und Inklusion. Besuche bei den Berliner Kinos runden das Programm ab.
In seiner Eröffnungsrede wies der AG Kino – Gilde Vorsitzende und CICAE Präsident Christian Bräuer auf die Bedeutung des Trainings als Mittel zur Förderung von Professionalisierung, Innovation und interkulturellem Verständnis hin: „Die Arthouse-Bewegung steht für Demokratie, Respekt und Pluralität der Perspektiven und für all jene, deren Stimmen an den Rand gedrängt, bedroht oder zum Schweigen gebracht werden, jederzeit und überall“. Für Bräuer passen das Arthouse Cinema Training und Berlin perfekt zusammen: „Berlin hat eine lange Tradition des Filmemachens und des Kinos und verfügt über die größte Anzahl unabhängiger Kinos weltweit. Berlin ist heute stolz auf seine Vielfalt. Die lebendige, international ausgerichtete Kulturlandschaft ist das Herzblut der Stadt – und das Kino ist ein wesentlicher Bestandteil davon. Deshalb passen Arthouse und diese Stadt so gut zusammen.
Das Netzwerk aus ehemaligen Teilnehmenden umfasst bereits mehr als 1.000 Persönlichkeiten aus der Welt des Kinos, von denen viele, die hier ihren Einstieg fanden inzwischen international anerkannte Branchenvertreter sind.
Bild: CICAE Präsident Christian Bräuer mit FFA-Vostand Peter Dinges.