Am Mitwoch stand die Filmkunstmesse Leipzig ganz im Zeichen des Besuchs von Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Neben ihren Glückwünschen für das 20. Jubiläum brachte die Ministerin ein klares Bekenntnis zum Kino mit und betonte die Bedeutung für die gesamte Filmindustrie. Der Sonderpreis beim Kinoprogrammpreis, die Erhöhung des Zukunftsprogramms I für Landkinos und Arthouse-Kinos (das wohl in 2021 verlängert wird) sowie das Zukunftsprogramm II für viele andere Kinos waren wichtige Schritte zur Unterstützung der Kinos in der gegenwärtigen Krise. Aus dem Programm „Neustart Kultur“ werden nun weitere 30 Mio. Euro für die Filmtheater bereitgestellt, „sozusagen ein Zukunftsprogramm Kino III“. Das genaue Prozedere werde derzeit auch in Abstimmung mit den Verbänden ausgearbeitet, es soll ab Oktober greifen. Auch die schwierigen Abstandsregeln in den einzelnen Bundesländern bezüglich der Kinoregelungen machte sie zum Thema und bedauerte den „Flickenteppich regional unterschiedlicher Auflagen“.
Die ganze, von viel Applaus begleitete Rede der Kulturstaatsministerin hier…
Monika Grütters eröffnete mit ihrer Keynote ein hochkarätiges Panel, bei dem die Geschäftsführerin von Unifrance, Daniela Elstner, Berlinale Chef Carlo Chatrian, Regisseurin Julia von Heinz, Verleiherin Leila Hamid (X-Verleih) und der AG-Kino-Gilde-Vorsitzende Christian Bräuer die gegenwärtige Situation, aber auch die Erwartungen für die nächsten Monate unter die Lupe nahmen.
Bundeskulturstaatsministerin Monika Grütters: Weitere 30 Mio. Hilfen für die Kinos ab Oktober!
Panel Neustart der Filmindustrie. Wie wirkt sich die Corona-Pandemie national und international aus? Wie kann der Markt wiederbelebt werden?
Es diskutierten: Carlo Chatrian (neuer Leiter der Berlinale), Julia von Heinze (Regisseurin „Und morgen die ganze Welt“), Christian Bräuer (AG-Kino), Leila Hamid (X Verleih), Daniela Elstner (UniFrance, per Video zugeschaltet). Moderation: Hans Georg Rodek (Filmkritiker Die Welt)
Carlo Chatrian: „Wir müssen zeigen, dass Kino keine Gefahr, sondern eine Freude ist.“
Julia von Heimze: „Das Erlebnis, in Venedig wieder im Kino zusammenkommen zu können, war eine Befreiung!“
Christian Bräuer: „Kino eignet sich epidemiologisch überhaupt nicht als Superspreader-Ort. Wenn Jens Spahn sagt, Fliegen ist sicher, sollte er das auch beim Kino sagen!“
Leila Hamid: „1 Platz frei reicht wirklich! Und die aktuelle Zurückhaltung der amerikanischen Majorstudios sollten wir als Chance für den europäischen Film nutzen.“
Daniela Elstner: „Auch auf europäischer Ebene sind die Bemühungen für die Kinos enorm wichtig.“
Hans Georg Rodek: „Das Bundeskulturministerium wurde einst von Gerhard Schröder erfunden – gut dass wir es jetzt als wichtige Koordination haben.“
Monika Grütters: „Wir sind in guten Gesprächen mit den Verbänden.“