In einem Interview des Fernsehsenders 3sat engagiert sich Carsten Brosda, Kultursenator von Hamburg und gerade neuer Präsident des Deutschen Bühnenvereins, für die Kultur in unserer Gesellschaft, die gerade im Coronalockdown eher nicht berücksichtigt wird, und betont deren Systembedeutung. Auf die Frage „Wie würden Sie gegenüber anderen Freizeiteinrichtungen wie z.B. Fitnessstudios rechtfertigen, dass Kultur offen bleiben darf, aber sie nicht?“ antwortet Brosda: „Es geht eben nicht nur um Zerstreuung und Erbauung… wir reden am Ende über öffentliche Orte, an denen spekulativ über Alternativen zum jetzigen Zustand unserer Gesellschaft nachgedacht wird, an denen Irritationen entstehen, aus denen gesellschaftliche Debatten entstehen… Das ist viel mehr als eine weitere Möglichkeit für einen Bürger, seine Zeit totzuschlagen.“ Auch auf die Diskrepanz zwischen geöffneten Kirchen und geschlossenen Kulturorten geht er ein und verweist darauf, dass nicht nur die Religionsfreiheit, sondern auch Kunst und Kultur durch das Grundgesetz geschützt sind. – Das ganze 3sat-Interview hier…
P.S.: Gut zu wissen: Carsten Brosda ist auch Vorsitzender der Kulturministerkonferenz, die Perspektiven für die Wiederöffnung von Kulturorten nach dem Lockdown erarbeiten soll.