Am Donnerstag veranschlagte der Haushaltsausschuss der Ampel-Koalition Änderungen im Etat der BKM. Ein wichtiger Punkt dieser Änderungen betrifft einen „Kulturpass“ für junge Menschen, für den die Regierung insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen will. Am französischen Vorbild orientiert soll dieser Pass jungen Menschen eine häufigere Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen ermöglichen und so das Interesse und Engagement für die Welt von Kunst und Kultur verstärken. Als bundesweiter Verband kultureller Einrichtungen unterstützt die AG Kino – Gilde ein solches Modell seit Jahren. „Wir freuen uns sehr über diese wichtige Initiative. Wie beliebt und erfolgreich ein solcher Kulturpass sein kann, sehen wir bereits seit einigen Jahren in Frankreich.“, so Christian Bräuer.
In einem bundesweiten Kulturpass sieht Christian Bräuer außerdem eine gute Chance, „die Kulturaffinität in den jüngeren Generationen strukturell und nachhaltig zu verbessern“, zumal das kulturelle und soziale Leben aufgrund der Corona-Pandemie in den letzten Jahren stark eingeschränkt war.
Aus Sicht des Verbandes der deutschen Filmkunsttheater ist der Kulturpass auch für Kulturorte wie Kinos ein bedeutendes Signal. „Für uns gilt es, begleitende Angebote zu entwickeln, um den Erfolg des Kulturpasses nachhaltig zu gestalten und die Sichtbarkeit von kultureller Vielfalt zu verbessern. Ein Blick nach Frankreich zeigt, dass die Schaffung von Fördermöglichkeiten wie einem Fonds ‚Junge Cinephilie‘ durch Anreizschaffung die Attraktivität von Filmkultur für junges Publikum stärken kann,“ so Bräuer. „In Anlehnung an das erfolgreiche Modell in Frankreich sollte der Fokus des Kulturpasses vor allem darauf liegen, Kulturorte zu stärken – auch um den Erfahrungshorizont der jungen Generationen zu erweitern und die Gelder nicht umgehend in die Taschen globaler Digitalkonzerne fließen zu lassen.“