Ein wesentlicher Unterschied zu den Wirtschaftlichkeitshilfen des Bundes ist auch, dass eine freiwillige Reduzierung der Kartenzahl nicht mehr erforderlich ist. Jede Veranstaltung soll mit 100 Prozent Auslastung in den Verkauf gehen. Hamburg gleicht die Verluste aus, wenn weniger Eintrittskarten für Kulturveranstaltungen verkauft werden als notwendig sind, um die Kosten zu decken.

Die AG Kino – Gilde sieht in dieser Initiative eine wichtige Weichenstellung zum Schutz und zur Rettung der Kulturorte. „Hamburg hat klug erkannt, dass die Folgen der Pandemie noch nicht überwunden sind,“ so der Verbandsvorsitzende Christian Bräuer. „Die Zuschauerzahlen liegen noch immer weit hinter dem Niveau vor Corona und mit den gegenwärtigen Kostensteigerungen bei der Energie und den Inflationssorgen der Menschen ist ein kostendeckender Betrieb der privaten Kulturorte nicht möglich.“ Bräuer sieht Hamburg als Vorbild auch für andere Bundesländer und hofft, dass auch die Wirtschaftlichkeitshilfe auf Bundesebene noch einmal im Sinne der Energiepreisabfederung neu gedacht wird. „Wir sehen die Fortschritte im Erholungsprozess. Vor allem das junge Publikum kehrt zurück und wir spüren, wie wichtig kulturelles Erleben für die Gesellschaft ist. Gerade jetzt braucht die private Kulturwirtschaft solche positiven Signale und unterstützende Programme.“