Mit einer Besuchswahrscheinlichkeit von 65% der Bevölkerung und einer durchschnittlichen Besuchshäufigkeit von 2,4 Mal liegen die Kinos in Berlin bei den kulturellen Angeboten mit Abstand ganz weit vorne. Das zeigt die aktuelle Studie „Kulturelle Teilhabe in Berlin 2023“ des Instituts für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf). Die Filmtheater bleiben damit auch nach der Corona-Pandemie das wichtigste kulturelle Angebot in der Hauptstadt.
Allerdings gilt es auch zu beachten, dass sich ungeachtet der positiven Besuchszahlen einzelner „Publikumsmagnete“ die Teilhabe der Berliner Bevölkerung an der Hauptstadtkultur bislang nicht wieder von den Besuchseinbrüchen während der Corona-Pandemie erholt hat. In den Jahren 2018/2019 lag die Besuchswahrscheinlichkeit bei Kinos noch bei 82%.
Dennoch zeigt sich, dass der Kulturort Kino über alle Bevölkerungsschichten niederschwellig zugänglich und beliebt ist. Mit weitem Abstand folgen Rock-Pop-Schlagerkonzerte mit 37% oder Kunstausstellungen mit 33%. Das bedeutet auch, dass sich die politische Unterstützung für Kinos lohnt, denn hier werden für vergleichsweise geringe Fördermittel viele Menschen erreicht, was den gesellschaftlichen Mehrwert noch erhöht. Vielleicht liegt es ja auch an diesem geringen öffentlichen Aufwand, dass die über 100 jährige Kunstform Kino noch nicht als „klassische Kulturform“ genannt wird und „nur“ ein kulturelles Freizeitangebot ist. Die Wirkung des Kinos jedenfalls geht über die Freizeitgestaltung hinaus.
Die gesamte Studie findet sich hier…