Allerdings gilt es auch zu beachten, dass sich ungeachtet der positiven Besuchszahlen einzelner „Publikumsmagnete“ die Teilhabe der Berliner Bevölkerung an der Hauptstadtkultur bislang nicht wieder von den Besuchseinbrüchen während der Corona-Pandemie erholt hat. In den Jahren 2018/2019 lag die Besuchswahrscheinlichkeit bei Kinos noch bei 82%.

Dennoch zeigt sich, dass der Kulturort Kino über alle Bevölkerungsschichten niederschwellig zugänglich und beliebt ist. Mit weitem Abstand folgen Rock-Pop-Schlagerkonzerte mit 37% oder Kunstausstellungen mit 33%. Das bedeutet auch, dass sich die politische Unterstützung für Kinos lohnt, denn hier werden für vergleichsweise geringe Fördermittel viele Menschen erreicht, was den gesellschaftlichen Mehrwert noch erhöht. Vielleicht liegt es ja auch an diesem geringen öffentlichen Aufwand, dass die über 100 jährige Kunstform Kino noch nicht als „klassische Kulturform“ genannt wird und „nur“ ein kulturelles Freizeitangebot ist. Die Wirkung des Kinos jedenfalls geht über die Freizeitgestaltung hinaus.

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