Kinokongress zieht 2026 nach Hamburg

Nach 50 Jahren in Baden-Baden wird der Kinokongress des HDF Kino ab 2026 nach Hamburg umziehen. Das gab die Vorsitzende Christine Berg zur Eröffnung des diesjährigen Kongresses am Dienstag bekannt. Noch nicht bekannt ist der genaue Zeitpunkt und Ort und so finden im Hintergrund noch zahlreiche Gespräche zum genauen Format der Veranstaltung statt.

Die letzte Ausgabe in Baden-Baden findet in einer schwierigen Zeit für die Kinos statt, sind doch die Besucherzahlen in den letzten Wochen alles andere als zufriedenstellend. Doch die anwesenden Branchenteilnehmer wollen den Kopf nicht in den Sand stecken. Gleich zu Beginn kreiste ein Panel um die Frage, ob die „Dauerkriese das neue Normal“ wird. Und ja, der Kostendruck ist enorm, die Bürokratie steigt, die Zuschauerreichweite sinkt und die Filmstarts stehen sich bisweilen gegenseitig im Weg. Da kam die neue Parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Gitta Connemann, die per Video zugeschaltet war gerade recht mit der Ankündigung eines Sofortprogramms für die Wirtschaft: Sinkende Strompreise durch weniger Stromsteuern, „Abschreibungsturbo“, Bürokratieabbau. Auch ein Bekenntnis zur Kinoförderung konnte Moderator Jonas von Fehrn-Stender Frau Connemann entlocken, auch wenn die Haushaltsverhandlungen sicher kein Kinderspiel werden.

Und doch, das ist wohl allen Anwesenden bewusst, muss sich auch die Branche selbst bewegen. Innovationen vor allem im Bereich Publikumsentwicklung und Datennutzung sind gefragt und eine bessere Zusammenarbeit der gesamten Branche von Produktion, über Verleih bis Kino wird vom Panel angemahnt. Nur so könne man in der Konkurrenz um die knapper werdenden Zeitressourcen der Menschen bestehen. Nach 50 Jahren Baden-Baden hört man diese Aussagen sicher nicht zum erstem Mal. Man merkt aber allen Beteiligten den Handlungsdruck mehr denn je an. Die nächsten Branchenevents werden zeigen, was möglich ist, bevor es dann 2026 heißt Kinokongress in Hamburg.

 

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