Wie wir heute erfahren haben, ist in der vergangenen Woche der Mannheimer Kinobetreiber Dr. Hans Laumann verstorben, der mit seinen Kinos Atlantis und Odeon auch Mitglied der AG Kino – Gilde war. Für viele Jahre hatte Laumann im Verband das Amt des Kassenprüfers inne. Der Vorsitzende Christian Bräuer würdigt Hans Laumann als einen engagierten Kinobetreiber, der die Filmkunstszene in Mannheim geprägt und den Verband mit seinem Rat und seiner Kenntnis bereichert hat. „Wir danken Hans für sein Engangement und sind sehr traurig. Seiner Familie wünschen wir viel Kraft.“
Hans Laumann wurde 74 Jahre alt. Er war seit 1993 Geschäftsführer und in den letzten Jahren auch alleiniger Gesellschafter der Atlantis Filmtheaterbetriebsgesellschaft Mannheim, die in der Quadratestadt die beiden renommierten Filmkunsttheater Atlantis und Odeon betreibt und zudem in früheren Jahren an mehreren Standorten auch Open Air Kinos veranstaltete, zum Teil in Kooperation mit anderen Kinobetreibern. Für die besondere, kulturell hochwertige Programmgestaltung jenseits des Mainstreams wurden Atlantis und Odeon unter seiner Ägide regelmäßig auf Landes- und auch Bundesebene mit Programmpreisen ausgezeichnet. Zweimal erhielten die Filmtheater den Spitzenpreis der MFG Filmförderung Baden-Württemberg als „beste Kinos im Ländle“.
Über viele Jahre waren auch das zum Kino gehörende Odeon Café und das Café Murnau unter seiner Geschäftsführung beliebte Treffpunkte in der Mannheimer Innenstadt, die nicht nur bei Cineasten großen Anklang fanden.
Mit seinen Lichtspielhäusern, die seit vielen Jahren beliebte Spielstätten des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg sind, bereicherte Dr. Hans Laumann das soziale und kulturelle Leben nicht nur in Mannheim, sondern im gesamten Rhein-Neckar-Raum.
Auch wirtschaftlich schwierige Zeiten in der Branche hat er stets mit ruhiger Hand und Beharrlichkeit zu bewältigen verstanden. So sind die Kinos derzeit nach überstandener Corona-Krise auf dem Weg zurück zu den gewohnten Besucherzahlen, und Hans Laumann plante für die Zukunft der Kinos auch nach seinem Ausscheiden als Geschäftsführer.
Die Kinobranche verliert einen engagierten Kulturveranstalter und Unternehmer, der leider in den letzten Jahren zunehmend mit gesundheitlichen Herausforderungen kämpfte und sich daher zusehends aus dem Tagesgeschäft zurückziehen musste. Dennoch kam sein Ableben für alle plötzlich und unerwartet. Das Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen und allen, die ihn kannten und schätzten.
Foto (c): AG Kino – Gilde /Rainer Justen