Eine positive Bilanz der Teilnahme am „Tübinger Modellprojekt“ ziehen die Kinos ARSENAL und ATELIER. Dieter Betz: „Das Publikumsinteresse jedenfalls, soviel kann resümiert werden, war vom ersten Tag an – unter den vorgegebenen Kapazitätsbeschränkungen – überdurchschnittlich.“ – Die ganze Mitteilung hier:
Positive Bilanz der Teilnahme der Kinos ARSENAL und ATELIER am „Tübinger Modellprojekt“
Seit dem 25. April sind nun auch in Tübingen wieder alle Kinos pandemiebedingt geschlossen. Die arthouse-Kinos ARSENAL und ATELIER hatten im Rahmen des „Tübinger Modellprojekts“ (Öffnung von Einzelhandel und Kulturbetrieben durch konsequente Corona-Testangebote und -vorgaben) ihre Säle seit dem 20. März wieder für das Publikum öffnen können und waren in den vergangenen fünf Wochen zeitweise die deutschlandweit einzigen Spielstätten, auf denen aktuelle Filmkunst auf großer Leinwand erstrahlte.
Neben den aus dem Vorjahr bereits bekannten Sicherheits- und Hygienemaßnahmen für Kulturveranstalter war für die Besucher*innen zusätzlich der Nachweis eines tagesaktuellen Corona-Schnelltests notwendig, außerdem bestand auch eine Maskenpflicht während der Vorstellungen. Noch nicht getestete Personen konnten den Schnelltest auch im Kino selbst vornehmen lassen, die Stadt Tübingen hatte hierfür kostenlos entsprechende Kits zur Verfügung gestellt. Die Einhaltung eines klaren Sicherheitskonzepts kam dem Bedürfnis der Kinogäste offenbar entgegen und wurde von diesen mehrfach ausdrücklich gelobt.
Das Publikumsinteresse jedenfalls, soviel kann resümiert werden, war vom ersten Tag an – unter den vorgegebenen Kapazitätsbeschränkungen – überdurchschnittlich. Einzig in der Osterwoche, als das Tübinger Projekt wegen des großen Andrangs Auswärtiger und notwendiger Anpassungsmaßnahmen der Stadt allgemeine Verunsicherung herrschte, waren nur wenige Kinobesucher*innen zu verzeichnen.
Insgesamt wurden im Öffnungszeitraum 15 Titel angeboten, darunter mehr als ein halbes Dutzend Neuaufführungen, die erwartungsgemäß auf das größte Besucherinteresse stießen. Bei DER RAUSCH konnte fast durchgehend „ausverkauft“ gemeldet werden, aber auch die Previews weiterer – mittlerweile Oscar-prämierter – Filme wie MINARI – WO WIR WURZELN SCHLAGEN und THE FATHER waren gut frequentiert und wurden vom Publikum ebenso begeistert aufgenommen wie die (Tragik-)Komödien ROSAS HOCHZEIT und UNTER DEN STERNEN VON PARIS oder auch die Dokumentationen DEAR FUTURE CHILDREN und AZNAVOUR BY CHARLES.
Die ARSENAL-Kinos können somit, trotz der einschränkenden Rahmenbedingungen – über weite Strecken des Modellprojekts war ein Concessionverkauf nicht möglich und die Außengastronomie geschlossen – und des personellen und finanziellen Mehraufwandes (Sicherstellung und Überwachung der Einhaltung der Sicherheits- und Hygienevorschriften; Vornahme eigener Corona-Schnelltests) ein positives Fazit der Teilnahme am Modellprojekt ziehen: Das gute bis sehr gute Besucherinteresse am Filmprogramm, eine umfassende bundesweite Aufmerksamkeit und Berichterstattung über den Versuch, in schwierigen Pandemiezeiten Kinosäle und damit ein Kulturfenster geöffnet zu halten, vor allem aber die in zahlreichen positiven Rückmeldungen sich offenbarende Dankbarkeit eines treuen – und z.T. auch neuen! – Publikums belohnt das gesamte ARSENAL-Team, vom engagierten Corona-Schnelltester bis zur multitask-fähigen Filmvorführerin, für einen in der Tat nicht unerheblichen Kraftakt.
Dieter Betz, Arsenal Kinos Tübingen