Die AG Kino – Gilde und viele ihrer Mitglieder hatten bis zuletzt darum gekämpft, dass das wichtige Zukunftsprogramm Kino auch 2024 wieder mit 15 Mio. Euro für die Investitionsförderung ausgestattet wird. Die Signale aus der Politik waren bei der Filmkunstmesse Leipzig durchaus positiv. Doch nun muss die Branche mit 10 Mio. Euro auskommen und das, obwohl dieses erfolgreichste und nachhaltigste Förderprogramm für Kinos bereits in diesem Jahr nach wenigen Tagen ausgeschöpft war. 2022 betrug die Höhe noch knapp 30 Mio. und in diesem Jahr 15 Mio. Euro.

Der Vorsitzende der AG Kino – Gilde, Christian Bräuer zeigt sich denn auch „schwer enttäuscht“ über diese Entwicklung: „Fakt ist: Wie die Produzent:innen auch brauchen die Kinos Planbarkeit und Verlässlichkeit. Das ist so nicht gegeben – wir können nicht einmal sicher sein, dass alle Anträge die in den ersten Tagen gestellt werden, überhaupt bedient werden können. Das ist sehr ernüchternd und gefährdet den Erholungsprozess, auf dem sich die Kinos nach der Pandemie bewegen und der bereits mit den Streiks in Hollywood einen Rückschlag erlitten hat.“

Der Verband will nun sein Augenmerk auf die Reform der Film- und Kinoförderung richten. Die Reform werde nicht gelingen, so Bräuer, wenn die Kinos nicht hinreichend einbezogen würden. „Neben einer hinreichend ausgestatteten und berechenbaren Investitionsförderung zählt dazu eine starke anreizorientierte Unterstützung vielfältiger Programme. Denn seit über einer Dekade beobachten wir, dass ein Wachstum in der Produktion nicht zu steigenden Besucherzahlen führt. Die Verbesserung des Kinoerlebnisses für das Publikum sowie der Ausbau der lokalen Publikums-, Event- und Marketingarbeit zählen zu den großen Trends in der Kinowirtschaft. Sie sind der Schlüssel für den Erfolg.“