Das Kino International wird 60 Jahre alt. Das einstige DEFA-Premierenkino ist heute nicht nur eines der bekanntesten Filmtheater der Welt, es ist auch als Denkmal nationaler Bedeutung gelistet. Am Freitagabend wurde dieses Jubiläum gefeiert. Als Ehrengast und Festrednerin sprach Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth in Anwesenheit vieler Wegbegleiter sowie Gästen aus Politik und Wirtschaft, Kunst und Kultur.
Knut Elstermann/Radioeins führte durch den Abend, der einen unterhaltsamen Rückblick auf die bewegte Geschichte des Hauses und auch einen Blick in die Zukunft bot. Künstler und Filmschaffende wie Volker Schlöndorff, Paula Beer, Dieter Kosslick, Christian Petzold, Franz Rogowski und Andreas Dresen sendeten ihre Glückwünsche.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Dieses Kino steht heute wie damals für das Versprechen von Aufbruch, Offenheit und Zukunft. Schon der radikale Architekturbruch mit der stalinistischen Ästhetik seiner Umgebung machte es zu einem Ort der Moderne. Die Verwirklichung demokratischer und künstlerischer Freiheit konnte in diesem einzigartigen Haus jedoch erst nach der Wiedervereinigung vollends greifen. Seither ist es eine feste Größe in der Kinolandschaft Deutschlands und deshalb unterstützt der Bund die Sanierung dieses bedeutenden Kulturdenkmals auch nach Kräften.“
„Mit 60 Jahren Kino International feiern wir nicht nur eine Ikone der Kinoarchitektur im Herzen unserer Hauptstadt, wir feiern auch sechs Jahrzehnte Gewissheit, dass Kino mehr ist als ein guter Film,“ so Christian Bräuer, Geschäftsführer der Yorck Kinogruppe. „Das Kino International verkörpert in herausragender Weise die jüngere deutsche Geschichte. Als eine der Erfolgsgeschichten der Einheit ist es heute Heimstätte für deutsche und internationale Filmkultur. Es war uns eine Ehre, dies in so wunderbarer Gesellschaft feiern zu dürfen.“
60 bewegte Jahre sind an dem Gebäude nicht spurlos vorübergegangen. Im April 2024 schließt das Kino für voraussichtlich zwei Jahre für eine denkmalgerechte Sanierung.
Bild: Christian Bräuer, Claudia Roth, Heinrich-Georg Kloster ©Chris Gonz