Ähnlich wie die Screenings der AG Kino – Gilde zur Berlinale veranstaltet die AFCAE das “Arthouse-Treffen” in Cannes, um den Kinobetreibenden die Möglichkeit zu geben eine Reihe von Filmen jenseits des Festival-Trubels zu sichten. Beim Empfang des Verbands konnte Christian Bräuer auch mit Festival Direktor Thierry Frémaux sprechen, dem auch in diesem Jahr ein hervorragendes Programm gelungen ist. Er ging dabei auf die Bedeutung des Festivals für die deutschen Arthouse-Kinos ein und dass auch umgekehrt die Kinoauswertung in Deutschland einen großen Beitrag zur Sichtbarkeit der Festivalfilme leistet.

Vorgestellt wurden auch die Neuerungen in Bezug auf das so genannte “Classement Art et Essai”, das in Frankreich allen Kinos mit einem hohen Anteil an Arthousefilmen eine finanzielle Förderung ermöglicht. Dieses Classement ist letztlich auch die Inspiration für eine Programmfördersäule in Deutschland über die im Rahmen der aktuellen Filmförderreform diskutiert wird. Die AG Kino – Gilde setzt sich dafür ein, dass der deutsche Kinoprogrammpreis der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien mit Elementen einer automatischen Programmförderung ergänzt wird und so alle Kinos, die sich für Filmvielfalt, Dokumentar-/Kurzfilm und/oder junges Publikum einsetzen einen finanziellen Anreiz erhalten. Damit soll ein Programm jenseits des, vor allem amerikanischen Mainstreams gefördert werden.

In Frankreich gibt es diese Programmförderung seit Jahrzehnten. Der nationale Förderer CNC bezeichnet sie als eines der erfolgreichsten Programme für den Film überhaupt, die nationalen und internationalen Independent Produktionen zu deutlich mehr Sichtbarkeit verhilft.

Bild: Festival-Chef Thierry Fémaux und Christian Bräuer