Die Filmwirtschaft erlebt gerade große Veränderungen. Nicht nur national wird das gesamte Fördersystem umgekrempelt, wobei durch den Bruch der Regierung viele Fragen weiter offen sind. Auch international nimmt die Marktkonzentration durch Zusammenschlüsse  weiter zu. In der Öffentlichkeit wird dies meist gar nicht so wahrgenommen und doch sind die Folgen für die Branche und die Zuschauer groß.

Über den Stand der Gesetzesnovelle für die Film- und Kinoförderung, neue Aussichten für das Filmemachen, für Vertrieb und nicht zuletzt für Kinos sprachen Experten, die jeden Tag damit zu tun haben: Christian Bräuer vertritt die AG Kino – Gilde und damit mehr als 350 unabhängige Arthouse-Kinos in Deutschland. Bettina Brokemper ist mehrfach ausgezeichnete Filmproduzentin aus Köln, die mit Filmschaffenden wie Lars von Trier, Agnieszka Holland und Rupert Everett zusammenarbeitet. Torsten Reglin ist Filmemacher und Vorsitzender des Filmbüros NW e. V. und Oliver Flothkötter ist Geschäftsführer der Essener Filmkunsttheater, die mit der Lichtburg Deutschlands größten Kinosaal und mit dem Filmstudio Glückauf eines der ältesten Lichtspielhäuser betreiben.

Für Christian Bräuer ist klar, dass eine ganzheitliche Filmförderung ohne Kino nicht funktionieren kann. Das Medium ist nach wie vor der Schlüssel zur Sichtbarkeit und damit zum Erfolg eines Filmes. Dem stimmte auch Produzentin Bettina Brokemper zu, die auch auf eine schnelle Umsetzung der Reform hinwies. Für den neuen Geschäftsführer der Essener Filmkunsttheater, Oliver Flothkötter sind Kinos identitätsstiftende Räume in der Stadtkultur. Insofern ist es sicher auch wichtig, die Kommunen vom Wert dieser Kulturräume zu überzeugen.

Bild: Oliver Flothkötter , Christian Bräuer, Moderator Christoph Schurian, Bettina Brokemper, Torsten Reglin, Heinrich Theodor Grütter (Museumsdirektor) (c) Thomas Mayer